Dom Walmor, Erzbischof von Belo Horizonte, BM-Verantwortliche - Nilza und Altino mit einer Gruppe von freiwilligen Helfern
Summary
Hier werden täglich 700 Suppen mit Brot ausgegeben. Die Leute werden durch die Gebetsgruppen geistlich betreut und unterstützt. Jeden Mittwoch nehmen die Bedürftigen an der Gebetsgruppe teil. Die größte Schwierigkeit besteht darin, täglich die Nahrung zur Verfügung zu stellen; denn die Mahlzeiten werden gänzlich durch Spenden finanziert.
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herzerwärmenden Brief einer obdachlosen Person,
die von den freiwilligen Helfern des Beth Myriams Belo Horizonte bedient wird.
Gruppenbild
Feier zum 2. Jahrestag des Hauses
Zeugnis
Zeugnis der Betreuer des Beth Miriams:
Wir würden gerne diese Gelegenheit benutzen, um über die Gnaden und Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Beth Miriam zu berichten und die uns mit Freude erfüllen, denn sie zeigen Gottes liebende Gegenwart und ermöglichen uns einen Einblick in die Früchte unserer Arbeit. Wir stellen einige zusammengefasste Beispiele vor:
1. In unserem Brief vom 26.07.05 schrieben wir über 4 flüchtige Gefangene, die im Beth Miriam gewesen waren und die auf den Rat von Nilza (der Verantwortlichen unter den BM-Helfern) hin wieder ins Gefängnis zurückkehrten „weil sie jetzt wissen, dass ihre Familien nicht mehr hungern müssten.“ Kürzlich hatte einer von ihnen (J.C.) seine Haftstrafe abgesessen und wurde entlassen. Er ging in die Kirche, um Nilza dort zu suchen. Er fiel auf die Knie, um der Muttergottes zu danken, dass er wieder zu Hause war, zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern in einer kleinen Stadt im Bundes-staat Minas Gerais (Brasilien). Er erkundigte sich nach den Namen der Leute, die in der „Casa de Maria“ (Beth Miriam) mithelfen, um sie zu seinem Stadtpfarrer zu bringen und diesen zu bitten, für sie zu beten. Er war dankbar dafür, da er im Beth Miriam bekehrt worden war. Er bat auch um einen Rosenkranz und ein Bild der Rosa-Mystica-Statue von Unserer Lieben Frau.
2.
In unserem Brief vom 22.07.2004 schrieben wir über Bettler, die ihr Leben änderten, nachdem sie im Beth Miriam ernährt und menschenwürdig behandelt worden waren. Einer von ihnen (M., der uns die „Gabe der Witwe“ (vgl. Mark 12: 41-44) spendete), wurde zu einem legal beschäftigten Angestellten, verdiente etwas Geld und kaufte ein kleines Haus im Armenviertel hier in Belo Horizonte. Und jetzt ist er ein Spender für das Beth Miriam, und er gibt uns jeden Monat 1 oder 2 Kilo Fleisch. Er und seine Frau hörten auf, Drogen zu nehmen, bekehrten sich und gehen jetzt jeden Sonntag zur Kirche.
3. Am 1. August kamen zwei arme Frauen ins Beth Miriam. Eine war eine Witwe mit vier Kindern und die andere war eine alleinstehende Mutter, die die auch vier Kinder hatte. Beide waren arbeitslos und leben in Vila Taquaril, einem Armenviertel von Belo Horizonte. Die Witwe sagte uns, dass ihr Mann aus Versehen erschossen worden sei. Die andere Frau war von ihrem Lebensgefährten verlassen worden, um mit einer anderen Frau zusammen zu leben. Diese alleinerziehende Mutter pflegte ihren Kindern abends 'Cachaca' (ein starkes und billiges alkoholisches Getränk) zu geben, damit sie einschlafen konnten und nachts nicht vor Hunger schrien. Am Tag davor gingen sie zum Sonntagsgottesdienst in eine protestantische Kirche, als sie an der Kapelle Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz vorbeikamen und die Predigt des Pfarrers P. José Resende anhörten. Er sprach über das Beth Miriam und das Essen, das dort umsonst angeboten wird usw. So schrieben sie unsere Adresse auf und am nächsten Tag kamen sie ins Beth Miriam, wo Nilza ihnen Kaffee anbot und ihnen zuhörte. Den Rest der Geschichte lassen wir sie mit ihren eigenen Worten erzählen:
„Wir hatten sie (Nilza) sehr gern. Jeder nannte sie „Maria“. Um 10.15 Uhr rief sie uns uns die anderen herbei, um die Hände zu waschen, während sie das Vater Unser betete. Wenn sie das Ave Maria beteten, haben wir nicht mitgebetet. Diese Frau war sehr aufmerksam, und es entging ihr nicht, dass wir das Ave Maria nicht beteten. Sie merkte es, sogar mit geschlossenen Augen. So wiederholte sie es, und wir beteten mit ihr zusammen. Wir nahmen am Tisch Platz und aßen eine sehr gute Suppe, mit Fleisch, mit allem, was ein armes, erbärmliches Geschöpf nur essen kann. Ich dachte an den Priester und fragte diese „Maria“, ob wir etwas zahlen müssten. Sie sagte: „Ihr habt schon bezahlt, indem Ihr hierher gekommen seid.“ Ich sagte, dass ich gekommen sei, weil ich einen Priester über dieses Haus hatte sprechen hören. Sie sagte: „Pater José Resende“, begann zu weinen und sagte, er sei ein bedeutender Gesandter Gottes.
Er ist es, der über diesen Segen Gottes für mich und meine Kinder gesprochen hatte, und dem ich es verdanke, dass unsere Mägen gefüllt sind. Ich danke Gott, denn jetzt haben meine Kinder und ich genug zu essen, dank diesem großartigen Gesandten Gottes auf Erden, der mir gezeigt hat, dass es doch noch so viel Liebe auf Erden gibt. Denn wir sind ein bisschen so wie der heilige Thomas: wir müssen sehen, um zu glauben. Diese Frau, von der ich sprach, besitzt so eine große Liebe, dass die Leute sie in jedem Augenblick rufen und sie jedem aufmerksam antwortet. Sie gab meiner Freundin und mir eine große Schüssel Suppe mit, so dass wir davon unseren Kindern am Abend geben konnten. Ich werde nie Pater José Resende oder Nilza und die anderen Helfer vergessen. Gott segne sie alle. Halleluja, Halleluja, Halleluja! Pater José, ich sende Ihnen einen Kuss in Ihr Herz.“
Wir stellten eine Verbesserung im Beth Miriam fest, denn Liebe ist ansteckend. Die Leute sagen, dass Hass wiederum Hass erzeugt. Aber, anhand unserer Erfahrungen, können wir feststellen, dass Liebe die guten Gefühle vervielfacht, die Gott in unsere Herzen eingepflanzt hatte, und die dort schlummerten! Sehen Sie sich dieses Beispiel an: Das Haus ist sauber und ordentlich; Drogensüchtige und Alkoholiker ließen von ihren Lastern ab und riechen jetzt nicht mehr nach Drogen oder Alkohol, erbrechen auch nicht mehr im Haus wie früher; Einheimische, die das Haus besuchen, sind nun sauberer usw.
Übrigens kamen einige Leute zu uns, um uns mitzuteilen, dass ihre finanzielle Lage sich von dem Augenblick an gebessert hatte, als sie begannen, für die BM zu spenden. Dasselbe geschah mit den Nahrungsmittel-Lieferanten und den Firmen, die mit uns zusammenarbeiten. Es ist nichts Neues, das ist uns klar, da es bei denen vorkommt, welche an irgendeinem Werk der Nächstenliebe teilhaben.
Wir danken Euch allen, unseren Freunden. Und besonderen Dank an die freiwilligen Helfer, die jeden Tag spontan ihre Zeit und ihre Arbeitskraft hingeben, um unseren armen Brüdern und Schwestern zu dienen, nach dem Beispiel von Nilza. Und so machen wir weiter, in dem Bewusstsein, dass wir irgendwie dazu beitragen, Frieden zu bringen, und die Welt um uns herum zu verbessern. Mögen Jesus und Maria Euch alle segnen!
Altino Mota dos Santos und Antonio Malta Vieira
Beth Myriam in Belo Horizonte (Brasilien)