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Konsekriert in der Wahrheit

von Fr. John Abberton

Das Evangelium nach dem Heiligen Johannes. Jesus betet zum Vater für Seine Jünger :

"Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind. Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast." (Joh 17, Verse 14 bis 21).

Ich habe das in der Ausgabe der 'New Revised Standard Version' gelesen. In der Jerusalemer Bibel lesen wir, nicht 'Heilige sie in der Wahrheit', sondern 'Konsekriere sie'.

Konsekriert zu sein bedeutet 'abgesondert' (Anmerkg. Z.B. 1 Hebr 7, 26) für einen heiligen Zweck. Heiligen heisst auch, 'heilig machen'. Eine konsekrierte Sache oder Person wurde durch Gott heilig gemacht. Wenn wir konsekriert wurden, bedeutet das: Gott übergeben, wird auf uns herab die Heiligkeit gespendet. Wir gehören zu Gott; wir sind Gottes Eigentum. Da wir Wesen mit einem freien Willen sind, müssen wir auch mit Gott zusammenarbeiten, wir haben die Wahl. Wir werden durch Gott geheiligt, aber nicht gegen unseren Willen. Uns wird Heiligkeit gegeben, wir müssen diese aber auch (wählen) wollen. Heiligkeit ist keine kalte, nüchterne Einstellung zum Leben. Es ist eine Ordnung, aber es ist die Ordnung der Liebe. Der Heiligste unter uns ist der, der am meisten liebt. Man muss auch sagen, dass dies hier nicht um das Äußere, oder den Anschein oder Exhibitionismus geht: Diejenigen, die wahrhaftig Lieben, wissen, wann sie sprechen sollen und wann sie schweigen sollen.

Ein Musikinstrument dient am Besten seinem Zweck, wenn es von dem der es spielt 'gestimmt' wird, auch im Verhältnis zu den anderen Instrumenten in der Band oder im Orchester. Das Instrument muss biegsam sein, ansprechbar und verlässlich. Die Streichinstrumente müssen in guter Verfassung sein, das Holz von guter Qualität, das Metall sauber. Ein Konzert-Violonist, zum Beispiel, hat vielleicht mehr als eine Violine. Er wird wissen, wie er das Beste aus einer jeden herausbekommt. Er wird jede Violine auf eine solche Art und Weise behandeln, dass er die Stärken und die Schwächen eines jeden Instruments berücksichtigt.

Wir gehören Jesus Christus.

Um in der Wahrheit konsekriert (geheiligt, geweiht, einweihen, reinigen, heilig machen, eben: konsekriert – klingt auch immer mit) zu sein, bedeutet mehrere Dinge; beginnen wir mit:

1. Wir müssen uns selbst gut genug kennen, um zu verstehen, wie wir in dieser Welt von Nutzen sein können.
2. Wir müssen wissen, dass es mehr zu lernen, in Erfahrung zu bringen, gibt.
3. Wir müssen wissen, wo wir hinschauen, oder wen wir fragen, um die Antworten, die wir über uns brauchen zu bekommen.
4. Wir müssen dazu imstande sein zu hören und zu lernen, ohne dass uns Angst oder Vorurteil jeder Art übermannt.

Wir müssen bescheiden sein. Die Demut ist die Offenheit der Wahrheit gegenüber. Sie liegt nahe an der Fügsamkeit, die Fähigkeit zu hören und zu lernen. Es ist nicht einfach, bescheiden zu sein, doch ohne Bescheidenheit werden die andere christlichen Tugenden nicht aufblühen. Demut ist die Erde, wo Gott die schönsten Dinge in Seinen Garten pflanzt. Wir müssen die Tugend der Demut bewahren und sich entfalten lassen. Es hilft, wenn wir einige Tatsachen über uns wissen. Ich habe das folgende aus einem kleinen Buch mit dem Titel 'Sieg über das Laster' (Original = engl. 'Victory Over Vice') von Erzbischof Fulton Sheen.

"Von dem wesentlichen Gesichtspunkt aus gesehen, sind wir so wenig wert. Der Inhalt eines menschlichen Körpers entspricht derselben Menge Eisen, wie da in einem Nagel ist, so viel Zucker wie in zwei Klumpen sind, so viel Öl wie sieben Stück Seife enthalten, so viel Phosphor wie in 2‘200 Streichhölzern, und so viel Magnesium, wie zum Entwickeln eines Fotos nötig ist. Alles in allem ist der menschliche Körper, von der 'chemischen' Sicht her, nicht mehr wert als ein paar Dollar. (engl.Buch, Seite 49)

Natürlich sind wir unserem Schöpfer viel mehr wert als das. Unser wahrer Wert basiert auf Gott, der uns erschaffen hat. Es ist nur korrekt, wenn man sagt, 'Ich bin nichts' oder 'Ich bin wertlos', wenn ich meine, 'nichts' oder 'wertlos' ohne Gott. Der Respekt den wir uns gegenüber haben, kommt von unserem Respekt für den Einen der uns erschaffen hat. Denken wir daran, wir müssen unsere Nächsten so lieben, wie wir uns selbst lieben. Das bedeutet, dass es uns nicht erlaubt ist, uns selbst wie Abfall zu behandeln, sonst müssten wir jeden anderen wie Abfall behandeln. Jedoch sind wir ohne Gott, 'Abfall', nicht mehr wert als ein paar Dollar. Stolz ist eine Art von Irrsinn. Was bin ich verglichen mit Gott? Ich bin weniger als ein Staubkörnchen, und doch liebt Gott dieses Staubkörnchen und Christus hat Sein Blut für es vergossen. Das bedeutet, dass ich andere Staubkörnchen - 'dich' – wie Goldstaub behandeln muss, aber nur wegen Christus.

In der Wahrheit konsekriert zu sein bedeutet beiderlei, dass wir der Wahrheit angehören und dass wir der Wahrheit verpflichtet sind. Diesen Ruf anzunehmen, Werkzeuge der Wahrheit zu sein, bedeutet, dass wir Gottes Willen suchen.

Die Frage, wie wir dahin gelangen, den Willen Gottes für uns zu kennen, ist eine nicht einfach zu beantwortende Frage. Nicht weil Gott kompliziert ist, sondern weil wir es sind. Jesus sagt uns, dass die Wahrheit die Liebe ist.

In der Botschaft vom 22. Oktober 1990 sagt Er:

"Die Wahrheit ist LIEBE. Ich bin die Wahrheit. Seid Zeuge für die Wahrheit, empfangt den Heiligen Geist der Wahrheit, empfangt den Heiligen Geist der Gnade".

Wenn wir nicht richtig lieben können, kann es sein, dass wir nicht offen sind für die Wahrheit.
Wenn wir beten, müssen wir ehrlich sein. Wer bin ich wirklich?
Wie einfach ist es für den Verstand, eine falsche Identität zu konstruieren. Das kann ganz einfach geschehen, wenn eine Person beginnt gottesfürchtig zu werden - wenn es ein Bekehrungs-Erlebnis gab – oder wenn eine Person anfängt im Gebet zu wachsen. Die Hl. Teresa von Avila warnt uns, dass einer der Fehler, den die Leute machen, wenn sie einen kleinen Fortschritt im geistigen Leben erzielt haben, denken, dass sie dazu bereit sind, andere zu unterweisen. Somit sehen wir das Problem, das von einigen Leuten verursacht wird, die denken, dass sie einen Ruf haben, anderen zu sagen, wie sie leben, wie sie beten sollen - oder, in unserem Fall, wie sie die Botschaften von "Das Wahre Leben in Gott" zu interpretieren haben: Das ist Stolz, maskiert als Liebe.

Ein weiteres Beispiel: wir sollten nicht annehmen (uns anmaßen) dass all unsere Beweggründe oder Absichten makellos sind. Unser Herr Jesus Christus und Seine Mutter hatten ungeteilte Herzen. Wir sind eingeladen "reinen Herzens" zu sein. Eine Bedeutung davon ist zielstrebig, eine andere Bedeutung ist: ganz und gar "geweiht". In einer Botschaft vom 10. Juni 1994 sagt Jesus:

"Jedes reine Herz ist eine Wonne für Mich. Es ist Mir eine Freude, wenn Ich sehe, wie eure Augen nur nach himmlischen Dingen trachten. Es ist Meine Ehre, wenn ihr zu Mir kommt und Mir sagt: "Hier bin ich ... hier bin ich", und Mir euer Herz anbietet, damit Ich es in Meine Domäne umgestalte und dann darüber herrsche." 

Nach "himmlischen Dingen" zu trachten heißt nicht, dass wir vor unseren Verantwortlichkeiten fliehen oder sich Phantasien hinzugeben. Wir müssen den Willen Gottes in allen Dingen suchen, und alles was wir tun und erleiden, sollte zur Verherrlichung Gottes dargebracht werden. Wenn Er uns eine Aufgabe gibt, müssen wir sie gut zu Ende bringen. Das kann alles sein: Vom Geschirrspülen bis zum Bau einer Kathedrale. Wie wird Er den Wert unserer Arbeit beurteilen können? Wird die Kathedrale von größerem Wert sein, wenn sie aus Eitelkeit erbaut wird, oder wird Er es vorziehen auf ein Gestell voll mit sauberen Tellern zu schauen, die mit Hingabe und Liebe gespült wurden?

Die Reinheit des Herzens zeigt sich in der Aufmerksamkeit. Wenn wir auf etwas konzentriert sind, wir, auf die Arbeit die wir gerade verrichten. Wir sind nicht vollkommen in diesem Leben. Wir werden die Vollkommenheit im Paradies kennenlernen. Wenn wir unsere Kräfte der Konzentration entwickeln wollen, brauchen wir Selbstdisziplin. Wir brauchen in unserem Leben Ordnung. Die großen klösterlichen Traditionen erinnern uns daran. Mönche und Schwestern und Klöster sind wichtiger als je zuvor: Wichtig für die Welt um sie herum. Das benediktinische Mönchtum hatte eine tiefgreifende Auswirkung auf Westeuropa. Die Mönche aus Ost und West erinnern uns an den Ruf "reinen Herzens" zu sein: geweiht, fügsam(gehorsam) und diszipliniert zu sein. So müssen wir zuerst einmal diese Wahrheit erkennen: Wir sind üblicherweise in Gedanken und in der Tat unvollkommen. Wir können nicht voraussetzen, dass das, was wir Inspirationen von Gott nennen, nicht irgendwie mit unseren eigenen Fehlern und Schwächen vermischt oder beeinträchtigt ist. Weil wir gewöhnlich nicht wissen, was in unserem Unterbewusstsein vor sich geht, können wir nicht einfach sagen, ob wir von einigen versteckten Zwängen getrieben werden. Wir alle haben in einem größeren oder kleineren Ausmaß in unserer Kindheit gelitten. Wenn nicht durch unsere Eltern oder Brüder und Schwestern, dann, aufgrund unserer Erfahrungen die wir an der Schule oder unter unseren Freunden in der Nachbarschaft erlebt haben. Wissen wir ganz klar, wie sich unsere früheren Erfahrungen heutzutage auf uns auswirken?

Ich sage nicht, dass wir alle willentlich halbherzig, ängstlich, sind und ich sage auch nicht, dass wir uns immer bewusst sind, dass wir von unseren seelischen Bedürfnissen beherrscht werden. Was ich sage ist, dass wir mit uns selbst und mit Gott ehrlich sein müssen. Die Gabe der Unterscheidung ist nicht jedem gegeben, doch wenn wir dafür beten und dann jemanden aussuchen, um ein geistlicher Begleiter zu sein, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Gott demjenigen, den wir gewählt haben die Gabe der Unterscheidung gibt. Ab und zu brauchen jene, die im geistigen Leben vorankommen wollen, einen guten Rat. Es ist albern, vorzutäuschen, dass wir keine Hilfe brauchen. Es ist schlimmer wie das, es ist Stolz. Wenn wir in der Demut wachsen, werden wir uns unserer Fehler, unserer Schwächen, unserer Verstiegenheit bewusst. Wir lernen uns selbst kennen, wie Gott es erlaubt. Manchmal wird der Heilige Geist etwas aufzeigen. Vielleicht geschieht es, nachdem wir in Sünde gefallen sind. Vielleicht wird es in der Form einer Zurechtweisung oder einer Richtigstellung von jemand anderem. Ich habe einen Freund, der Psychologe ist – Doktor in Psychologie. Manchmal sagt er etwas, dass mich 'aufrüttelt'. Zum Beispiel, kann er so etwas sagen, wie: "Gestern warst du ganz in etwas vertieft und es machte dich sehr schweigsam." Ich könnte dann daraufhin sagen: "Nein, dem ist nicht so." und dann wird er nicht lockerlassen und sagen: "Über was hast du nachgedacht?" Und dann könnte ich darauf hin sagen: "Das geht dich nichts an." Er könnte dann sagen: "Ich werd’s herausfinden." Er mag vielleicht nicht die ganze Wahrheit herausfinden, aber er wird etwas davon erkennen, weil er geübt ist, gewisse Dinge über Leute zu verstehen. Vor nicht allzu langer Zeit waren wir zusammen in einem Hotel und sprachen zu einem Mann aus Schottland. Später sprach mein Bekannter zu mir: "Dieser Mann hat manisch-depressive Tendenzen". Ich war schockiert. Ich sagte: "Wieso weisst du darüber Bescheid?" Daraufhin erklärte er mir die verschiedenen Indizien. Wenn ich mein wahres Selbst nicht von einem guten Freund verbergen kann, wie kann ich es vor Meinem Schöpfer? Einige Leute versuchen, zumindest, sich vor sich selbst zu verstecken, aber wir können uns niemals vor Christus verbergen.

Wenn ich sagen würde, dass ich vollkommen sei, wäre ich entweder ein Lügner, oder geistig sehr unreif, oder geisteskrank. Wenn es für jemanden möglich ist, in diesem Leben vollkommen zu sein, so behaupte ich, dass er oder sie es nicht wissen. Wenn eine Person es sogar wüsste, würde man es nie von ihren Lippen hören. Wir sind dazu aufgerufen, "vollkommen zu sein", wie der "Himmlische Vater vollkommen ist", aber sogar Paulus, als er ans Lebensende kam, sagte :

"Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt. Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. "(Philipper 3, Verse 10 - 15)

In der Wahrheit konsekriert zu sein, bedeutet, dass wir zur Einheit aufgerufen sind. Das ist deutlich geworden, aus der Passage, die ich zu Beginn zitiert habe. Jesus betete, dass Seine Jünger in der "Wahrheit geheiligt" werden, damit sie andere zur Wahrheit führen können, damit "Alle eins sind". Ich glaube, wir können dies auch auf uns anwenden, wie ja auch alle Christen dazu aufgerufen sind, einen Anteil an der Evangelisations-Arbeit zu leisten. Alle Getauften sind konsekriert. All jene, die sich bewusst darüber sind, dass sie gerufen sind, die Wahrheit über Jesus Christus weiterzugeben, sind eingeladen, anzunehmen, dass sie Anteil am Werk der Evangelisation haben. Wir sind dazu eingeladen, in der Wahrheit zu leben, was auch heisst, die Reue zu leben. Wenn wir die Wahrheit über uns annehmen, beinhaltet das die Zugeständnis, dass wir Sünder sind und die Eingeständnis, Beichte, unserer Sünden. Nur in der Demut können wir einen Anfang setzen und zusammen kommen als ein Leib. Die Mutter Christi sagt uns, ein einer Botschaft vom 23. September 1991: "Die Schlüssel zur Einheit sind Liebe und Demut"

Nehmen wir den Ruf an, in der Wahrheit zu leben, müssen wir einander respektieren und einander an der Hand nehmen. Die Wahrheit wird uns befreien. Wir kommen nicht näher zueinander, wenn wir unseren Glauben verleugnen. Falscher Ökumenismus ist sinnlos. Ich kann nichts vortäuschen, noch werde ich vorgeben, dass ich gewisse Dinge nicht für wahr halte. Das ist für mich eine Angelegenheit göttlichen Glaubens. Wenn ich Christen anderer Denominationen antreffe, dann erwarte ich von ihnen nicht, dass sie vortäuschen, dass sie mit mir in allen Dingen einverstanden sind. Wenn keine Ehrlichkeit da ist, wie kann es dann einen Fortschritt geben? Wir müssen ehrlich miteinander umgehen. Wir müssen uns selbst Fragen stellen und dazu einwilligen, von anderen befragt zu werden. Was für Erinnerungen aus der Vergangenheit trage ich mit mir herum? Beeinflussen diese unseren Fortschritt der Einheit entgegen? Brauche ich diese Erinnerungen wirklich? Kann ich um Verzeihung bitten, oder sie anbieten? Weshalb bin ich gegen gewissen Vorschläge und Glaubensbekenntnisse? Was ist in mir, oder meinem Hintergrund, das einen weiteren Dialog unterbindet? Habe ich eine "Axt zum Schleifen", wie wir auf Englisch sagen, oder versteckte Ansichten? Habe ich Angst vor dir; habe ich Angst vor mir selbst: Angst vor der Wahrheit?

Herausfordernde Fragen tauchen auf, wenn wir versuchen, uns der Wahrheit zu öffnen. Ebenso, wie wir aufeinander schauen, uns miteinander unterhalten und miteinander essen, erkennen wir einen anderen Aspekt von 'konsekriert in der Wahrheit'. Wir sind für einander gemacht. Wenn die Wahrheit die Liebe ist, dann sprechen wir nicht einfach über Vorschläge, doktrinale Formeln und Glaubensbekenntnisse, sondern wir sprechen über Menschen. Wir gehören zusammen. Der Wahrheit zugehörig sein, muss bedeuten, sich der Versöhnung und der Einheit zu widmen. Deshalb wissen wir, dass wir keinen Fortschritt erreichen können, es sei denn, wir stehen einander so gegenüber, wie wir sind. Ich muss wissen, wer ich bin, wenn ich euch zuhöre. Ich muss wissen, was vielleicht meine Ohren blockieren könnte. Wenn ich nicht vorbereitet bin, mich der Wahrheit über mich zu stellen, wie kann ich dann mein Herz anderen gegenüber öffnen? Wir können in dieselbe Richtung gehen, weil wir demselben Licht folgen. Manchmal scheint es, als würden wir weit voneinander entfernt gehen, doch manchmal sind wir einander nahe genug, um Hand in Hand voranzuschreiten. Wir müssen diese Zeit des gemeinsamen Voranschreitens, Hand in Hand, vermehren, und diese Zeiten, wenn wir weit voneinander entfernt sind abnehmen lassen. Diskussionen alleine bringen nichts; wir müssen Freunde werden. Freunde können in der Gemeinschaft miteinander glücklich sein, auch wenn sie nicht wissen, was sie sagen sollen. Wenn wir sprechen, dann lasst uns Worte gebrauchen die aufbauen und nie solche Worte, die zerstören.

Wie haben wir uns vorbereitet, um das Ziel der Einheit zu erreichen? Sind wir bereit die ehrliche Wahrheit über uns zu sagen? Sind wir bereit, dass der Heilig Geist uns der Sünde schuldig spricht? Sind wir bereit, wirklich Jesus "den Weg, die Wahrheit und das Leben" sein zu lassen. Wenn wir bereit sind, etwas zu opfern um der Einheit willen, dann lass es diese Dinge sein, die wir in unserem Glauben durcheinander gebracht haben, diejenigen Dinge die nicht Glaubensangelegenheiten sind, sondern die Angst zugrunde liegt. Lasst uns unsere Ängste niederlegen, unsere Vorurteile niederlegen, sogar, in einigen Fällen, unser Leben niederlegen. Lasst uns zuallererst Gott um den Mut bitten, der Wahrheit gegenüber treu zu sein, auf dass wir uns nie selbst, einander oder Gott belügen.

Am 10. Dezember 1995 sagt der Herr Jesus :
" Der Friede sei mit dir! Dein Ziel muss es sein, in der Wahrheit zu bleiben und alle Menschen zur Wahrheit und in Mein Reich zu ziehen. Ich bin die Wahrheit, und Mein Reich auf Erden ist Meine Kirche, und Meine Kirche ist Mein Leib, der die ganze Schöpfung erfüllt, und das Leben Meiner Kirche ist Meine Heilige Eucharistie, der Weg zum ewigen Leben - Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ich bin die Liebe. Liebe Mich, dann wirst du leben. Durch die Liebe wird deine Seele beginnen, nach himmlischen Dingen zu suchen. Die Welt kann dir nichts bieten, was Mir gehört. Klammere dich an Mich, und du wirst in Mir verwurzelt bleiben, und auf diese Weise wirst du für dich das ewige Leben erlangen, das Ich dir versprach. "

 
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