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WIR WERDEN VON DER LIEBE GERICHTET

Die Gerechtigkeit und das Gericht Gottes

Von Fr. John Abberton

Gibt es eine zurechnungsfähige Person in der Welt, die nicht irgendeine Idee von Gerechtigkeit hat? So viele Leute sprechen über ihre 'Rechte'. Woher kommt diese Neigung? Was lässt mich denken, dass ich 'Rechte habe'? Es ist nicht nur, dass ich einige Rechte habe, ich habe auch Anspruch auf 'Gerechtigkeit'. Es ist nicht nur so, dass die Menschen über ein Verständnis von Gerechtigkeit in ihren Beziehungen zu anderen verfügen - ein Angestellter, seine Mitbürger; so haben wir alle irgendeinen Sinn von Gerechtigkeit, wenn es um die Bestrafung von Kriminellen geht. Es gibt immer noch Leute, die an die (Rechtfertigung der) Todesstrafe glauben; in der westlichen Welt, tun das die meisten Menschen nicht. Dennoch, stimmt jeder damit überein, dass eine Strafe sein muss.

Wenn wir uns die Frage stellen, welchen Zweck die Bestrafung hat, würden wir vielleicht sagen, dass es zunächst um des Kriminellen willen geschieht: Seine oder ihre Erziehung und Resozialisierung. Wir wissen, dass dies nicht genug ist. Wenn wir schließlich alle Rache-Gedanken verbannt haben; wenn wir unsere Ängste besiegt und vielleicht sogar dem Kriminellen vergeben haben, gibt es immer noch die Notwendigkeit einer Bestrafung. Weshalb? Was treibt uns dazu, andere zu bestrafen und in Bescheidenheit die eigene Bestrafung anzunehmen? Ohne um die Antwort zu wissen, verlangen Menschen instinktiv nach Gerechtigkeit. Seltsamerweise, wenn es um Gott geht, haben viele Probleme mit der göttlichen Gerechtigkeit und, besonders, dem Gericht. Viele denken, dass die Religion 'gutmütiger' ist; 'angenehmer', ohne Gerechtigkeit und Gericht. Gott ist der Allbarmherzige, wie kann Er also ein Richter sein? Wenn Gott uns vergeben hat, wenn Jesus für uns gestorben ist, was für eine Bestrafung kann es dann geben? Sicherlich, wenn wir gerettet sind, dann sind wir gerettet, und da braucht es kein Gerichtsurteil. Sagt die Bibel nicht so etwas in dieser Art aus?

Man könnte sagen, dass es keine Zivilisation ohne Gerechtigkeit gibt. Dennoch werden verschiedene kulturelle und religiöse Gruppierungen ernsthaft untereinander darüber streiten, was 'wahre Gerechtigkeit' bedeutet. Die Christen sind mit 'Rache' nicht einverstanden. Wir sollten einander nicht bestrafen, um unseren Stolz zu befriedigen oder als Antwort auf unsere Verletzten Gefühle. Gleichwohl wissen wir, dass Verbrechen bestraft werden sollte. Da gibt es ein Prinzip, welches wir alle akzeptieren – ohne dass wir es auszusprechen brauchen. Wir wissen, dass keine Gesellschaft in Frieden fortbestehen kann, wenn nicht in irgendeiner Form Gerechtigkeit herrscht.

Damit wir in einer Welt überleben können, die manchmal grausam und beängstigend sein kann, müssen wir einige Schutzvorrichtungen, einige moralische Parameter, und einige Gesetze haben. Gesetze, die gebrochen werden, müssen verteidigt werden, oder sie werden bedeutungslos. Öffentliche Bestrafung gibt Auskunft über das Gesetz und die Gesellschaft. Wenn ein Krimineller bestraft wird, wird er beinahe zu einem 'Erfüllungsgehilfen'. Was sie oder er als Folge des Ungehorsams dem Gesetz gegenüber erleidet, bestätigt die moralischen Werte der Gesellschaft. Es verhält sich so, dass, auch wenn der Kriminelle nicht immer darum weiss, ein Sachverhalt des Leidens für das Volk besteht. Es ist nicht ein unschuldiges Leiden, sondern, zumindest vom Prinzip her, ist es auch nicht eigennützig. Kriminelle sprechen oft über 'meine Schulden gegenüber der Gesellschaft zurückzahlen'. Für jedes Verbrechen braucht es eine Form der Bestrafung.

Der Güte die Ehre geben (Gott Verherrlichen)

Was geschieht, wenn ein Krimineller bestraft wurde, ist, dass das Gute, dem er oder sie sich widersetzt oder das sie verdrängt haben, emporgehoben wird. Je größer das Gute, über das wir uns auseinandersetzen, desto strenger sollte die Bestrafung ausfallen. Hinter dem Wunsch nach Rache steht die Ablehnung, dass das 'Gute', welches angegriffen wurde (ob dies nun als unser eigenes Ich oder, 'echter' – solche Dinge wie das Recht auf privates Eigentum angesehen wird) sich vermindert. Rache ist ein primitiver Drang, der etwas mit dem Erkennen des Wertes von etwas oder jemandem zu tun hat. Wenn mein Bruder getötet wird, bedeutet Rache zweierlei Dinge: Erstens, den Wert des Lebens meines Bruders anzuerkennen und zweitens, als einen Ausdruck von dem und meines eigenen Verlustes, noch genauer – das 'Entgelt' von seines Mörders Leben.

Rache wird normalerweise mit einer großen Gefühlsregung verbunden, dennoch kann es eine sehr unpersönliche und kaltblütige Angelegenheit sein, beinahe als eine Art heilige Pflicht und etwas, welches fast wie ein religiöses Ritual betrieben wird. Im Herzen der Rache steckt auch viel Böses, besonders, wo es die Rache anbelangt. Es führt zur abscheulichsten Verderbtheit und hat die Erhöhung des eigenen Ichs zur Folge und eine Geringschätzung des menschlichen Lebens. Letztendlich löst die Rache gar nichts. Viel zu oft führt ein Akt der Rache zu einem anderen, aufgrund eines verdrehten Sinns von Ehre. In Gesellschaften, wo gefährlich ausgefallene Ansichten über Familien- und persönliche 'Ehre' 'gepflegt' werden, gibt es keinen anhaltenden Frieden, sondern ein Klima von Angst und Einschüchterung. Rache mag mit einer Art von Erkennen des Guten beginnen, endet aber in mehr Tränen, mehr Blut und der Zerstörung des Friedens.

Diejenigen, die sich für die Todesstrafe aussprechen sind oft beleidigt, wenn sie bezichtigt werden, nach Rache zu verlangen. Teil ihrer Argumentation ist gerade, dass das Verbrechen so abscheulich gewesen ist (sie führen das Beispiel Kinds-Vergewaltigung und Mord an) auch eine schwerwiegende Strafe verlangt. Das Argument, dass Gesetzesvollzug auch eine Abschreckung sein könne, wird immer noch eingebracht. Dies ist nicht sehr überzeugend: Einige der schlimmsten Kriminellen in der Geschichte haben Selbstmord begangen. Die Theorie, dass Bestrafung dem Verbrechen angemessen sein muss, hat etwas an Gewicht. Bis vor Kurzem war die Todesstrafe eine Möglichkeit, die durch die römisch-katholische Lehre (nach dem Hl. Thomas von Aquin) erlaubt war. Die erste Ausgabe des Neuen Katechismus wurde kritisiert, weil sie das erlaubte. Papst Johannes Paul II. sprach sich danach gegen die Todesstrafe aus. Sie ist nicht die Antwort. Die Vortrefflichkeit des Lebens wird nicht angemessen verteidigt oder geehrt, bei dessen absichtlicher Zerstörung. Tod ist nicht die Antwort auf den Tod. Der Tod wird nur durch das Leben besiegt, genauso wie Traurigkeit nur durch die Freude 'beantwortet' werden kann und die Kriegs-Wirren nur durch Frieden. Bestrafung erzeugt keine wirklichen Früchte, weil sie so zerstörerisch und oft grausam ist. Eine solche Vergeltung nimmt den Charakter von Verzweiflung an. Hat die Todesstrafe, irgendwo, zu etwas geführt, wie zu einem Freudenfest auf das menschliche Leben? Die Frage scheint etwas befremdlich, sogar Geschmacklos zu sein. Doch ist dies das energische Argument gegen die Todesstrafe. Das Gute wird nicht geehrt; Das Leben wird nicht gefeiert.

Wie steht es dann mit der Hölle? Ist die Hölle nicht völlig negativ? Was ist da gut an der Hölle?

Gleich zu Beginn, da ist niemand in der Hölle, der nicht dort sein möchte. Wir haben die Wahl. Allermindestens bezeugt die Hölle die Freiheit, die uns durch Gott geschenkt ist - eine Freiheit, die Er nicht aufheben oder umstoßen wird. Dabei können wir auch sagen, dass jene, die in der Hölle sind, wegen der Heiligkeit Gottes dort sind. Das ist wie ein sehr hell leuchtendes Licht, das warm und köstlich für jene ist, die "Kinder des Lichts" sind, das jedoch blendend und schmerzvoll für jene ist, die es sich ausgesucht haben, in der Finsternis zu leben. Jene, die in der Dunkelheit schwerwiegender Sünden sterben, können das Licht der Heiligkeit Gottes nicht ertragen. In der Tat, lässt dieses Licht die Dunkelheit noch größer erscheinen, denn das Böse kann nicht darin wohnen, und sogar die geringfügigsten Unvollkommenheiten müssen 'weggebrannt' werden. Diejenigen die vor dem Licht fliehen, bezeugen dessen Helligkeit: Diejenigen, die in die Hölle hinuntersteigen, bezeugen die Reinheit derjenigen im Himmel. In diesem Sinne bezeugt die Hölle die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit Gottes.

Was bedeutet es, gerettet zu sein?

Gerettet zu sein, bedeutet befreit zu sein und frei zu sein bedeutet eine Wahl zu haben. Der Herr Jesus überwältigte die Sünde, den Tod und die Hölle, doch beseitigte Er nicht den freien Willen. Ernsthafte Sünden können in diesem Leben vergeben werden, wenn wir aufrichtig bereuen, so dass sogar wenn wir die falsche Wahl treffen, wir diesseitig nochmals neu anfangen können. Es ist wahr, dass alle Sünden vergeben werden können, ausser die Sünde der 'Zurückweisung' – die Sünde gegen den Heiligen Geist, die beständige Eigensinnigkeit gegenüber der Wahrheit darstellt. Es ist die Natur dieser Sünde, dass sie das Angebot der Vergebung verweigert. Wir sind frei, aber die Freiheit bedeutet dann Verantwortung und die Wahl zwischen dem einen Pfad und dem anderen, liegt an uns. Das hat Christus getan: Er hat uns befreit. Allerdings werden wir die wahre Freude der Freiheit nicht erfahren, es sei denn, wir treffen die richtige Wahl. Da gibt es tatsächlich nur einen Pfad zur ultimativen Freiheit, und das ist der Pfad der wahren Liebe. Der andere Weg führt zur Selbst-Versklavung. Der Unterschied liegt nun, seit dem österlichen Triumph Christi, darin, dass wir es uns selbst 'aussuchen' können, falls wir dies wünschen, aber wir sind frei den Himmel zu wählen.

Gott zu wählen, bedeutet Korrektur anzunehmen. Gott liebt uns, wie wir sind, doch möchte Er nicht, dass wir so bleiben. Gott möchte das Beste für uns und das heisst, uns zu ermutigen zu 'wachsen', uns zu verändern, heilig zu werden. Er gibt uns immer die Freiheit 'auszusteigen'. Wenn wir 'Ja' zu Gott sagen, wird Gott 'Ja' zu unserer Heiligkeit sagen. Solange wir Ihm nicht den Rücken zukehren auf eine schwerwiegende und bleibende Weise, wird Er uns zu Heiligen machen. Der Pfad der Heiligkeit ist nicht bequem. Da gibt es viele harte Schläge und Lektionen auf diesem Weg. Fehler wird es geben, aber da gibt es auch die Bestrafung, Demütigung, Selbstverleugnung und viel Gebet. Leiden ist unvermeidbar und wertvoll.

Züchtigung erinnert uns daran, dass wir noch nicht vollkommen sind und dass das Glück, welches wir bis anhin erfahren haben nicht genug ist. Gott hat weitaus schönere Dinge für uns auf Lager. Wie C.S. Lewis uns in "Über den Schmerz" erinnert: Was wir als Bestrafung erleben, kann oft so interpretiert werden, dass Gott uns erlaubt aus solchen Lektionen zu lernen. Wenn alles immer nur befriedigend wäre und wir nie beunruhigt, nie unzufrieden wären, könnten wir so getäuscht werden und denken, dass wir eine Art Himmel gefunden haben. Gleichzeitig, weil weltliche Vergnügungen und Glück von ihrer Natur her endlich, begrenzt und letztendlich nicht ausreichend sind, würden wir gelangweilt und dann egoistisch und dann bitter. Wir wären dann frustriert, weil unsere Herzen sich nach mehr sehnen würden. Wie der Hl. Augustinus schrieb:

"Oh Gott, unruhig ist unser Herz, bis es ruht in. Dir. Denn auf Dich hin, Gott, hast Du uns geschaffen!". Wenn Gott Schmerz, Leiden, sogar Tragödien, erlaubt dann ist es ein Aspekt Seiner Barmherzigkeit. Wir müssen dies sorgfältig in Betracht ziehen. Es kann nur im Glauben erfasst werden.

Im Notizbuch 17 von "Das Wahre Leben in Gott", in der Botschaft, die am 13. Oktober 1987 gegeben wurde, sagt Jesus:

" Ich finde keine Freude am Strafen. Ich wünsche, dass Meine Schöpfung zur Liebe zurückkehrt. Gewaltige Sühneleistungen müssen erbracht werden. Leistet Sühne, ihr, die ihr Sühne leisten könnt für die anderen. Meine Schöpfung muss sich ändern, Meine Tochter. Meine Schöpfung muss lernen, Meinen Geistigen Werken zu glauben. Meine Schöpfung wird Mich annehmen müssen als den Allmächtigen. Meine Priester müssen begreifen, wie sehr sie im Irrtum sind, wenn sie Meine heutigen Werke verleugnen."

Der König der Barmherzigkeit ist auch der Richter

Lasst uns das Neue Testament näher betrachten. In den Evangelien ist es klar, dass Jesus, der Menschensohn, beides ist – Erlöser und Richter. Seine wirkliche Gegenwart führt einige dazu, nach Hilfe auszurufen und bei anderen bewirkt es, dass sie sich unsicher, bedroht fühlen und erzürnt sind.

Einige sind von Ihm angezogen, weil sie Barmherzigkeit suchen; andere verfolgen Ihn im Verborgenen, weil Er sie stört, und sie mögen das nicht. Er ist gefährlich und muss beiseite geschafft werden. Einigen ist Er ein Heiler, anderen ist Er wirklich Gegenwärtig, wie im Gericht. Der böse Geist reagiert ohne dass man es ihm sagen muss.

"Was willst du von uns? Bist du gekommen um uns zu vernichten – wir wissen, wer du bist ..."

Es gibt viele Passagen die hier mit der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit für alle, angeführt werden könnten. Hier sind fünf davon, die die verschiedenen Aspekte der Gerechtigkeit betonen:

  1. Markus 3, 1 - 6. Der Mann mit der verdorrten Hand

    In dieser Geschichte heilt Jesus am Sabbat. Die Heilung findet in der Synagoge statt. Der Mann mit der verdorrten Hand bittet nicht um Hilfe – zumindest nicht lauthals. Jesus mag in seinem Herzen lesen. Er ruft den Mann hervor und bittet ihn, sich in die Mitte zu stellen. Er fordert dann den Mann auf, seine Hand auszustrecken. Sie wird wiederhergestellt. Dieser Akt der Liebe und der Barmherzigkeit wird mit Kopfschütteln seitens der Gegner des Herrn bedacht. Er schaut sie 'erzürnt' an. "Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz."

    Hier sehen wir die Barmherzigkeit und das Gericht. Diese Pharisäer und andere, die bereit waren, Jesus für die Heilung am Sabbat zu verdammen, verschwörten sich "sofort" gegen Ihn – an demselben Tag, an jenem Ort. Ihr eigener Versuch eines Urteils gegenüber Jesus, fällt auf sie zurück. Er hat "Gutes" getan: Er hat "Leben gerettet". Sie verschwörten sich, um Leben zu zerstören. Indem sie dachten, dass sie den Sabbat bewahren, haben sie ihn entweiht, und sie haben dies aus Angst, Stolz und Eifersucht gemacht. Das Böse, das bereits in ihren Herzen war, tritt nun frei und offen zutage. Der Mann mit der verdorrten Hand wurde heraus – ins Freie gerufen. Seine Heilung hat die Gegner des Herrn heraus ins Freie (ans Tageslicht) gebracht: Sie haben verdorrte Herzen und Seelen. Die Gegenwart Jesu in ihrer Mitte hat das Gericht gebracht, das Urteil gefällt.

  2. Markus 11, 12 - 14. Jesus verflucht den Feigenbaum.

    Diese Geschichte ist schwierig zu verstehen. Die Schriftgelehrten deuten es so, dass es ein symbolischer Akt gewesen sein könnte, mit dem der Herr Sein Missfallen am Zustand des Tempels und der religiösen Führerschaft in Israel ausdrückt. Jesus ist hungrig und geht zu einem Feigenbaum herüber, "mit Blättern". Da ist keine Frucht an dem Baum, "denn es war nicht die Zeit der Feigenernte". Jesus verflucht daraufhin den Baum. Das scheint ungerecht zu sein. Wurde vom Baum erwartet, dass er außerhalb der Saison Feigen hervorbringt? Wenn Jesus wirklich auf jemand anderen zornig wäre, weshalb verflucht Er dann einen Feigenbaum, der 'außerhalb der Saison' ist?

    Eine Art diese Geschichte zu verstehen, ist, sie als Warnung vor dem Gericht zu verstehen. Gottes Gericht wird kommen, wenn wir es am wenigsten erwarten. Jesus sprach an einer anderen Stelle über den "Dieb in der Nacht". Er warnte davor, dass der Menschensohn dann kommen würde, wenn Er "am wenigsten erwartet" würde. Es gibt keine 'Saison' für die Früchte sofern es Israel, die Kirche, die Menschheit oder jede einzelne Person betrifft. Wenn Christus kommt, wird Er von uns erwarten, dass wir bereit sind. Wenn wir dann, 'am Ende', keine Früchte haben, dann wird da nie irgendeine Frucht sein. Das ist ein "Appell". Die Stärke des Textes ist genau dies; wenn der Herr einen Feigenbaum außerhalb der Saison verfluchen kann, was wird mit uns geschehen, wenn wir keine "Früchte" tragen? Für uns, genauso wie für Israel, gibt es keine "Saison".

  3. Johannes 9, 1 - 41 Die Heilung eines Blinden

    Diese wunderbare Geschichte enthält einige sehr wichtige Lehren über Barmherzigkeit und Gericht. Als Erstes, als Antwort auf die Frage Seiner Jünger über den Grund für die Blindheit des Mannes, antwortet Jesus: "Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden". Eine Behinderung, eine Fehlbildung von Geburt an usw. haben einen Zweck. Gott kann und will durch diese Beschwerden für das Wohl anderer wirken; für die Rettung der Seelen. Für Christen kann niemand, wie schwach, heimgesucht oder missgestaltet er auch sein mag, als "unbrauchbar" oder als eine Last für die Gesellschaft angesehen werden. Das ist nicht unerheblich für unsere Betrachtung über die Barmherzigkeit. In diesem Fall kommt die Barmherzigkeit durch die Schmerzen und zeigt sich selbst in jenen, die von uns Barmherzigkeit verlangen. Gleichzeitig bringen solche Leute das Gericht (wie wir sehen werden).

    In dem Jesus den blinden Mann heilt, fordert Er die "Pharisäer" heraus, die, unfähig, die Heilung zu leugnen, damit fortfahren den geheilten Mann zu beschuldigen, dass er in Sünde ist. Sie halten sich für 'besser' wie er, und in ihrem Stolz machen sie den unglaublichen Fehler, die Wahrheit, die sich vor ihren Augen zeigt zu ignorieren: Dass ein blinder Mann, der von seiner Geburt an nicht sehen konnte jetzt sehen kann, körperlich, genau so wie sie. Jesus spricht über wahre Blindheit und falsche Blindheit, Er sagt:
    "Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden". Die Pharisäer fragen, ob Er sagt, dass sie blind seien. Die Antwort ist ja, denn Er sagt ihnen: "Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde. "

    Dem Blinden wurde gelehrt, dass er wegen der Sünde blind sei. Tatsächlich sind es die Gegner des Herrn, die in Sünde sind, weil sie sich weigern die Wahrheit zu sehen. Gericht und Barmherzigkeit begegnen sich. Diejenigen, die sich geweigert haben, Barmherzigkeit zu zeigen, haben sich selbst als unwürdig gezeigt, sie zu empfangen.

  4. Johannes 12, 44 - 48 "Ich richte nicht"

    In dieser Passage aus dem Johannes-Evangelium, sagt Jesus:
    "Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich verachtet (zurückweist) und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag."

    Hier scheint Jesus den Worten, die Er bei der Heilung des Blinden ausgesprochen hatte zu widersprechen ("Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen"). Tatsächlich, richtet Jesus die Welt, im letzten Sinne, noch nicht. Er warnt vor dem Gericht, Er zeigt auf den Stolz und die Heuchelei einiger der jüdischen Führer. Er treibt böse Geister aus und verflucht den Feigenbaum. Jesus spricht von dem Willen Seines Vaters, dass niemand verloren gehen soll und später, in Seinem Gebet vor der Passion, sagt er zum Vater, Seine Jünger betreffend: "Keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens" (Judas). "Bestimmt" (Anmerkg: in der engl. Bibelübersetzung, heisst es in etwa 'außer dem, der bestimmt war, verloren zu gehen') - hat hier den Sinn einer 'Auswirkung' der freien Wahl. Das Gericht erfolgt aufgrund der Gegenwart des Herrn. Er ist das Licht und das Böse kann nicht versteckt bleiben. Zugleich ist genug gesagt, um uns bewusst zu machen, dass da ein direkteres Gericht sein wird. Jesus ist nicht ein Zuschauer: Das Gericht kommt mit Ihm und wegen Ihm. Vielleicht muss Er uns nur anschauen, mit der Art von durchdringendem Blick, wie wir ihn von den Ikonen des 'Jesus Pantokrator' her kennen. Dieser Blick öffnet das Gewissen, setzt es frei und die Worte, die Er gesprochen hat, klingen in unseren Seelen nach.

  5. Matthäus 25, 31 - 46. Vom Weltgericht

    In dieser bekannten Schilderung des Weltgerichts ist Jesus der "Menschensohn", der Richter. Er scheidet die "Schafe" von den "Böcken". Die Böcke werden nicht als böse oder unbrauchbar angesehen, sondern zu einem gewissen Zeitpunkt, muss der Hirte die Schafe sammeln. Die Schafe repräsentieren hier Gottes Volk. Gottes Barmherzigkeit wird auf eine bemerkenswerte Art gezeigt: Christus identifiziert sich mit jenen, die in Not sind. Jene, die einen Anspruch auf unsere Barmherzigkeit haben, repräsentieren Ihn. Die Ablehnung, Barmherzigkeit zu zeigen, wird durch Ihn persönlich aufgefasst. Dieses Gericht macht Sinn. Keiner kann sich darüber beklagen.

    Was wird geschehen, wenn wir das Antlitz Christi sehen werden und diejenigen erkennen werden, die missachtet haben, vorbei gegangen sind, mit Verachtung behandelt haben oder bevormundet haben (in der Art und Weise, wie es der Hl. Jakobus beschreibt)? Bevor Christus etwas sagt, werden wir wissen, wohin wir gehören. Das Gleichnis spricht von Ihm, als dem, der zwischen den Schafen und den Böcken unterscheidet, doch die Böcke werden wissen, wer sie sind und werden erkennbar sein. Da wird es keinen Widerstand geben; sie werden wissen, wohin sie gehen müssen.

    Die Verkündigung am Ende ist eine Bestätigung dafür, was bereits bekannt ist.

    Während Papst Johannes Paul der II. (in : "Die Schwelle der Hoffnung überschreiten") über diese Szene spricht, sagt er, in Bezug auf die "Böcke" oder die Verlorenen: "Hier ist es nicht so sehr Gott, der den Menschen zurückweist, sondern der Mensch, der Gott zurückweist " (freie Übersetzung aus dem Englischen; engl. Buch S.73). Was also aus diesem Text klar hervorgeht, ist, dass Das Gericht wirklich stattfindet, hier und jetzt. Wenn ich das weiss, brauche ich keine Visionen des Heiligen Antlitzes zu schauen, um zu wissen, wer an meine Tür klopft und um Nahrung bittet. Gleichzeitig gibt es andere Arten von 'arm sein'. Ich selbst bin arm. Der orthodoxe Schriftsteller, Archimandrit Vasilios Bakogiannis (in "After Death", dt. ' Nach dem Tode ') arbeitet diesen Punkt gut heraus, wenn er über die Pflicht schreibt, die wir haben, für unsere eigene Seele Sorge zu tragen. Wie gehen wir mit uns selbst um? Was ist mit dem Egoisten (ob reich oder nicht), dem Lockeren, Maßlosen und dem Gewalttätigen? Sie sind auch "arm" und bedürfen der "Kleider" usw. Sie sind in einer Art Gefängnis und sind gerade so sehr in Not und bedürfen der Hilfe, wie jeder andere auch. Kurzum, jeder hat einen Anspruch auf unsere Barmherzigkeit, besonders – wir wurden auch schon gewarnt – diejenigen, die sich gegen uns versündigt haben.

    Wir können nie die Heiligkeit Gottes vergessen. Wir haben Seine Einladung zur Vertrautheit mit Ihm erhalten, aber wir dürfen nie vergessen, dass Er Gott ist. Da gibt es einen ehrfürchtigen Aspekt, der von dem Philosophen Rudolph Otto (in "The Idea of the Holy", dt. 'Die Idee des Heiligen ') als mysterium tremendum et fascinans beschrieben wird. Das Latein braucht keine Übersetzung. Etwas von dieser anziehenden Scheu wurde von C.S. Lewis 'eingefangen ' in seinem Buch "Chronicles of Narnia", wo die Christus-Gestalt der Löwe Aslan ist. Wenn die Kinder in der Geschichte den Löwen das erste Mal sehen, entdecken sie, dass etwas "gleichzeitig gut und schrecklich sein kann… denn, als sie versuchten in das Gesicht von Aslan zu blicken, dann bekamen sie nur einen flüchtigen Blick auf die goldene Mähne und die großen, königlichen, feierlichen überwältigenden Augen: und dann waren sie der Auffassung, dass sie ihn nicht anschauen könnten und gingen hinfort, ganz erschüttert" ("The Lion, the Witch and the Wardrobe" Chapter 12; freie Übersetzung aus dem Englischen) So kämpferisch der Löwe scheint, sind sie von Seinem Liebreiz angezogen. Später, wenn Lucy Aslan persönlich trifft und nachdem einige Zeit vergangen ist, sagt sie: "Du bist größer", darauf antwortet er: "Du bist gewachsen". Gott ist immer "größer".

    Die Heiligkeit Gottes ist läuternd, doch für jene, die den Weg in die Hölle wählen, ist es die Wildheit selbst. Gott ist die Liebe, und hört nie auf uns zu lieben, aber jene, die Gott ablehnen, werden Seine Liebe als unerträglich empfinden.

Gericht und die gebrochene Welt

Wir leben auf einem wunderbaren Planeten, in einem herrlichen Universum. Fotos, die von extrem leistungsstarken Teleskopen aufgenommen wurden oder zu uns gesandt wurden von verschiedenen Raum-Fahrzeugen, haben uns verblüfft und getröstet. Doch es gab auch Fotos von der Erde, die Wirbelstürme und andere gewaltsame Natur-Unruhen zeigten. Auf der Erde haben wir Instrumente die Erdbeben voraussagen können, und Forscher auf Vulkane und Geysire zeigen und uns davor warnen, was in der Zukunft geschehen wird. In diesem 21. Jahrhundert sprechen viele von uns über eigenartige Wetter-Phänomene. Viele sagen, dass solche Dinge ein Ergebnis der globalen Erwärmung ist.

Es gab immer Stürme, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Plagen. Seit dem Sündenfall und den Auswirkungen der Erbsünde auf die Natur selbst, hat die Menschheit mit Kräften zu kämpfen, die sie nicht kontrollieren können. Gott hat uns erlaubt, die Konsequenzen der Sünde zu erleiden, sogar was das Wetter betrifft. Es scheint da einen Zusammenhang zu geben zwischen den Turbulenzen der Natur und der Sündhaftigkeit der Bewohner der Erde. Wir können verstehen, wie Habgier, die sich in der Abholzung, Umweltverschmutzung, exzessiver Bewirtschaftung, der Erschöpfung der Fisch-Vorräte ausdrückt . Die grausame Beeinträchtigung der natürlichen Systeme hat ernsthafte Probleme verursacht, die manchmal das menschliche Leben selbst bedrohen. Wir könnten auch Fragen über die Nachwirkungen von Atomtest in verschiedenen Teilen der Welt stellen, einschließlich des Pazifischen Ozeans. Solche Dinge kann man einfacher als menschliche Schwäche aufspüren. Das Mysterium der Sünde ist nicht so einfach zu beschreiben. Doch erahnen wir, dass da etwas hochgradig falsch läuft mit der Erde und dem Universum und wir befürchten, dass es etwas mit uns zu tun hat. Auf viele Arten erinnern uns Weissagungen über Katastrophen an unsere gemeinsame Menschlichkeit und unsere Verantwortung für die Erde. Wenn und falls wir Gottes Warnung an uns verspüren, dann ist es zunächst ein Akt der Barmherzigkeit. Eine Warnung ist eine Warnung, nicht eine Verdammung.

Im Notizbuch 17, in der Botschaft, gegeben am 26. Oktober 1987, sagt Jesus:

" In Meiner Unendlichen Barmherzigkeit steige Ich auf die Erde herab, um euch zu warnen Ich bin der Geist der Wahrheit, der spricht. Hört, was Ich Meinen Kirchen zu sagen habe. Geschöpfe, bleibt nicht tatenlos. Verkündet Meine Warnung Ich stehe vor der Tür und klopfe an ..."

Wir haben einen freien Willen; wir können auf den Ruf zur Versöhnung antworten oder nicht. Wir haben die Armen. Wir können versuchen, ihnen zu helfen, oder nicht. Regierungen und wohlhabende Wirtschafts-Unternehmungen besitzen große Möglichkeiten. Sie können die Schulden streichen oder nicht, helfen, die Wüstengebiete zu kultivieren, oder nicht; für den Frieden und die Gerechtigkeit zu arbeiten – oder nicht.

Jesus hat nicht die ganze Welt geheilt, sondern Er zeigte, dass eine solche Heilung möglich und beabsichtigt ist. Er beruhigte die Stürme, bewirkte ungewöhnliche Fischfänge in die Netze Seiner Fischer-Jünger, er vermehrte die Brote und die Fische für die Menge und hat die Toten erweckt. Als Er starb, gab es ein Erdbeben. Seit Seiner Auferstehung und dem Herabsteigen des Heiligen Geistes gab es andere Gelegenheiten, als es schien, dass die Welt sich auf aussergewöhnliche Weise verhält. Manchmal sind diese Vorkommnisse wie ein mystisches Phänomen, welches nur von wenigen gesehen wird, sogar wenn diese 'wenigen' in die Tausenden gehen (wie in Fatima im Jahre 1917). Manchmal sind es wahre Geschehnisse die eine Erklärung herausfordern (wie das fremdartige Licht im Himmel über Europa, kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges – ein Ereignis, das von der Jungfrau Maria prophezeit wurde).

Die Welt ist nicht mehr länger unter der Kontrolle des Teufels, aber sie kann durch die Sünde beschädigt werden und viel hängt von unserer Antwort auf die Gnade ab. Wenn wir Gott ablehnen erlauben wir dem Bösen zurück zu kommen, wenn auch nur kurzfristig, doch einmal zurück, ist es nicht einfach den Bösen wieder zu vertreiben. Die Wissenschaft der Befreiung gründet fest auf dem Glauben. Christliche Exorzismen überall erhöhen das Kreuz und verkünden das Wort. Das Böse IST besiegt worden. Wir können das nicht genug wiederholen, jedoch muss dieser Triumph im Leben der Christen gesehen werden und die Tore der Hölle müssen zugesperrt und verriegelt werden. Eines Tages wird dies so weit sein – vielleicht früher als wir glauben. Wenn wir die große Freude der christlichen Einheit erfahren, wird der Hl. Michael zu diesen Toren mit einer großen Kette heranrücken.

Gerichtet von der Liebe

Archimandrit Vasilios erinnert uns, in dem er das Matthäus-Evangelium über das Kommen des Menschensohnes "in Herrlichkeit" zitiert, dass die Herrlichkeit Christi Seine liebende Güte ist. Die Verkörperung dessen ist das Kreuz. Das Johannes-Evangelium spricht von der Verherrlichung Christi im Sinne von Seiner Passion – Tod – Auferstehung und Himmelfahrt, jedoch auf eine besondere Weise ist Seine Herrlichkeit Sein Tod. Der Augenblick des Triumphes ist der letzte Schrei bevor Er Seinen Geist aushaucht.

Dies ist der Triumph der Liebe; der Liebe. Ist dies einmal geschehen, so ist alles was kommt gegeben. In dem Film "Die Passion Christi" ist der Augenblick des Todes Christi hervorragend dargestellt als die Besiegung des Bösen. Der Böse wird in einem Ödland gezeigt, in Verzweiflung schreiend.

Der Triumph des Kreuzes ist der Triumph der Liebe. Deshalb wird uns das Kreuz in Seinem Schrecken und in Seiner Pracht gezeigt. Wir werden auf den blicken, den wir durchbohrt haben – den unsere Sünden durchbohrt haben. Wir werden das sehen, was jene gesehen haben, die vor 2000 Jahren auf dem Kalvarienberg gesehen haben, und wir werden das leidenschaftliche schöne Gesicht dessen sehen, der für uns gestorben ist. Dies ist ein furchtbareres Gericht als wir es je für uns selbst hätten schaffen können, weil dies die Wahrheit ist, diese absolute Wahrheit über uns – in der Beziehung zu Gott.

Als der Film "Die Passion" herausgegeben wurde, bin ich mir sicher, dass sich viele die Frage gestellt haben, wie diese drastische Darstellung der Leiden Christi die Leute berühren würde. Wir wissen, dass einige tränenüberströmt aus den Kinos herauskamen, andere sagen aus, dass sich ihr Leben verändert hat. Was wird dann die Auswirkung des Wirklichen sein? Beinhaltet das Zweite Pfingsten einen flüchtigen Blick auf den vollen Schrecken? Mystische Seelen (Vassula inbegriffen) haben etwas davon gesehen. Padre Pio sah die Kreuzigung, wenn er die Messe gefeiert hat. Ist es dann ein Wunder, dass er die Male in seinem gesalbten Fleisch trug? Das ist es. Das ist das Gericht, und die Christen müssen näher ans Kreuz heranrücken. Ganz früh bittet Jesus in den Botschaften von "Das Wahre Leben in Gott" Vassula (und uns) die Kreuzwegstationen zu beten. Wenn wir nicht über die wirkliche Passion meditieren, die wirkliche Passion, wie können wir je hoffen, irgend etwas über die Liebe Gottes für uns zu erfassen? Für Christen ist die Heiligkeit ohne das Kreuz unmöglich.

(Siehe die WLIG-Botschaft vom 12. November 1987)

Papst Johannes Paul II. sagt (in "Die Schwelle der Hoffnung überschreiten", dt. Übersetzung ab dem Englischen), "Vor allem anderen, ist es die Liebe die richtet . Gott, der die Liebe ist, richtet durch die Liebe. Es ist die Liebe, die Läuterung verlangt, bevor der Mensch bereit ist für diese Vereinigung mit Gott, die seine endgültige Berufung und Bestimmung ist." (Seite 187, engl. Ausgabe).

Wenn wir nur den Himmel sehen könnten, so viel würde uns klar werden. Der Hl. Paulus, der eine mystische Erfahrung des Himmels hatte, sagt uns, dass es kein Vergleich gibt, was wir hier und jetzt leiden, und die Freuden, die uns erwarten. Weshalb fürchten wir uns davor? Was könnte tröstlicher sein? Viel zu wenig Priester sprechen über den Himmel an den Beerdigungen. Haben wir einmal das Paradies im Blickfeld, finden wir uns mehr dazu bereit zu beten und zu lieben und zu leiden. Was Gott für uns auf 'Lager hat' geht weit über die größte dichterische Vorstellung hinaus. Es kann durch Musik, Malen oder Poesie nicht dargestellt werden. Das Beste was wir tun können ist stille zu sein vor einem ehrfurchtgebietenden Mysterium. Unsere Liturgien sollten wunderschön sein, musikalisch und übersättigt mit Symbolen, Zeichen, Farben und Licht. Doch brauchen wir auch die Stille, weil diese Dinge einen Punkt haben, wo sie nicht hingelangen können. Sie führen uns an die Schwelle. Über die Schwelle hinaus da ist die unaussprechliche, undenkbare, unvorstellbare Freude des Paradieses. Wir können jetzt nur etwas davon erfahren, in einer Art von Beschleunigung, das ist etwas wie eine goldene Form von Adrenalin, welche in das Herz eintritt. Es ist ein innerer Ruf, ein schwaches Echo des eindringlichen Rufes vom Vater: "Komm, Mein Kind, komm zu Mir "

"Mich Dürstet!"

Der Herr Jesus möchte, dass wir in den Himmel gelangen. Er möchte, dass wir heilig sind. Er möchte Sein Leben mit uns teilen. Es ist, als wie wenn Er nach uns "dürsten" würde. Alles ist Liebe, doch diese Liebe ist mehr als wir je in Worte fassen können, oder in Gemälde oder in Musik.

Im Notizbuch 18, 13. November 1987, gab Jesus dieses Gebet an Vassula:

" Gerechter Vater, mein Schutz,
sende aus Dein Licht und Deine Wahrheit.
Sie mögen mich führen,
um mich an Deinen Heiligen Ort zu bringen,
wo Du wohnst.
Ich meinerseits liebe Dich ganz und gar.
Ich werde mein Gelübde halten,
Dein Wort zu erfüllen.
Heiliger Vater,
ich bin mir meiner Fehler, meiner Sünden, bewusst,
in Deiner Güte und Deiner großen Zärtlichkeit,
habe Erbarmen mit mir,
läutere mich, Herr, sei mein Retter,
erneuere mich, erhalte meinen Geist
in der Treue zu Dir und willig.
Ich bringe Dir meinen Willen in völliger Selbsthingabe dar.
Ich bin willig, Deine Tafel zu sein.
Ich preise Deinen Heiligen Namen und danke Dir
für all die Segnungen und den Frieden,
die Du mir gabst.
Amen."

Vassula antwortete mit diesen Worten:

"Ich danke Dir, Jesus, dass Du mich Schritt für Schritt führst. Du bist mein Heiliger Lehrer. Lehre mich mit Liebe und Geduld und auch andere, damit sie Dich erkennen als die Unendliche Liebe, die Du bist, und Du uns niemals allein lässt, sondern immer bereit bist, nach uns zu suchen, nach uns, die verloren waren, um uns zurückzubringen - zu Dir. Niemals fühlte ich Härte von Dir oder Ungeduld, ich fühlte mich nur geliebt. Du gabst meiner Seele Liebe und Frieden. So bist Du. Ich will Dich nie verlaßen, Herr. "

Lasst uns darum bitten, dass wir die Liebe Gottes erwidern mögen, mit Dankbarkeit, Treue und Hingabe. Möge Er immer geliebt, geehrt werden und wir Ihm gehorchen und möge das Licht Christi in unsere Herzen scheinen und in die Kirche, die kommen wird. Amen.




Literaturliste.

Zitierte Werke:

DIE HEILIGE BIBEL. Einheitsübersetzung – alt.bibelwerk.de/Bibel

"After Death." Archimandrit Vasilios Bakogiannis.
Tertios Publications 2001

"Crossing the Threshold of Hope." Papst Johannes Paul II.

"The Idea of the Holy." Rudolph Otto

"The Lion, the Witch and the Wardrobe." C.S. Lewis

 
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