Pater Dr. Michael Kaszowski Vassula Ryden, die Verfasserin von Das Wahre Leben in Gott, ist ein Apostel der Einheit. Ihr Auftrag, die von Spaltungen zerrissene Kirche Christi zu vereinigen, scheint tatsächlich ihre vorrangige Aufgabe zu sein und ist in den Botschaften deutlich vorgezeichnet. Vor einiger Zeit wurde Vassula Ryden jedoch vorgeworfen, sie verkünde einen falschen Ökumenismus, der von der Katholischen Kirche abgelehnt wird. Aus diesem Grunde ist es der Mühe wert, ihre Lehren mit denen des II. Vatikanischen Konzils zu vergleichen, denn das Letztere legt die Lehre über die Einheit dar, die von allen Katholiken anzunehmen ist. I. WO IST DIE WAHRE KIRCHE ZU FINDEN? Das II. Vatikanische Konzil, das versuchte, den Prozess der Vereinigung zu beschleunigen, hatte zuallererst ein wichtiges und gleichzeitig schwieriges Problem zu lösen, und zwar, wie die Beziehung zwischen der einen, von Jesus Christus gegründeten Kirche und den vielen heute existierenden Kirchen zu definieren sei. Die Kirche Christi und die vielen Kirchen Um diese schwierige Frage zu beantworten, macht das Konzil von der Vorstellung Gebrauch, dass die Kirche Christi in der katholischen, der orthodoxen und den protestantischen Kirchen bestehe. So erklärt das Konzil: „Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfasst und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Das schliesst nicht aus, dass ausserhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindringen“ (»Lumen Gentium«, Kapitel 1, Absatz 8). Diese Erklärung ist eine Basis für die konziliare Lehre von der Einheit und dem Ökumenismus. Ein Beispiel macht dies noch klarer: Nehmen wir an, es gebe in einem Land mehrere Bibliotheken, einige gross, andere klein. Wenn wir sie vergleichen, könnten wir sagen, dass einige Bücher in ihnen allen zu finden sind, während andere nur in der grössten Bibliothek vorhanden sind. Die Katholische Kirche und die anderen Kirchen Wir könnten, in Übereinstimmung mit dem II. Vatikanischen Konzil, auch sagen, dass man die katholische Kirche mit der grössten Bibliothek gleichsetzen könnte, während die orthodoxe Kirche als eine etwas kleinere und die anderen Kirchen als noch kleinere Bibliotheken betrachtet werden könnten. Ähnlich wie im Fall der Bibliotheken sind die Kirchen nicht gleich, denn sie besitzen nicht immer alle von Christus gegebenen Mittel zur Errettung. Dennoch sind die Angehörigen aller Religionen darin gleich, dass sie alle von Gott erschaffene Menschen sind. Es ist ähnlich wie bei den Bibliotheken: Obwohl man in der kleinsten kostbare Bücher finden kann, sind doch aufgrund der Menge der in ihnen vorhandenen Bände die Bibliotheken nicht gleich. Nichtsdestoweniger sind vom Standpunkt ihrer menschlichen Würde aus alle Menschen, die Bücher aus den Bibliotheken ausleihen, gleich. So drückt das Konzil einerseits seine Überzeugung aus, dass die Kirche Christi in ihrer Fülle in der katholischen Kirche fortdauert; andererseits erkennt und schätzt das Konzil die zahlreichen Elemente der Heiligung und Wahrheit, die eindeutig zur Kirche Christi gehören, aber dennoch in nichtkatholischen Kirchen zu finden sind. Was von Christus und dem Heiligen Geist kommt heiligt und erlöst Das Konzil erklärt, dass alle Elemente der Heiligung und der Wahrheit, einschliesslich der ausserhalb der katholischen Kirche vorhandenen, insoweit sie von Christus und dem Heiligen Geist kommen, zur Heiligung und zur Erlösung führen. Tatsächlich erklärt der Erlass "Unitatis redintegratio 3": „Hierzu kommt, dass einige, ja sogar viele bedeutende Elemente oder Güter, aus denen insgesamt die Kirche erbaut wird und ihr Leben gewinnt, auch ausserhalb der sichtbaren Grenzen der Katholischen Kirche existieren können: Das geschriebene Wort Gottes; das Leben der Gnade; Glaube, Hoffnung und Liebe zusammen mit anderen inneren Gaben des Heiligen Geistes wie auch sichtbare Elemente: all dieses, das von Christus ausgeht und zu ihm hinführt, gehört rechtens zu der Einen Kirche Christi. Zahlreiche liturgische Handlungen der christlichen Religion werden auch bei den von uns getrennten Brüdern vollzogen, die auf verschiedene Weise je nach den verschiedenen Voraussetzungen einer jeden Kirche und Gemeinschaft ohne Zweifel tatsächlich das Leben der Gnade zeugen können und als geeignete Mittel für den Zutritt zur Gemeinschaft des Heils angesehen werden müssen“ (»Unitatis redintegratio«, Kapitel 1, Abschnitt 3). Man könnte die konziliare Lehre folgendermassen erklären: In den kleinen Bibliotheken fehlen viele Bücher. Nichtsdestoweniger können die, die dort vorhanden sind, sehr von Nutzen sein: Sie können ausgeliehen und mit Gewinn gelesen werden. Gute Elemente wie auch Entstellungen Die oben zitierte Lehre des Konzils ist sehr optimistisch, denn sie erkennt Elemente der einen, einzigen Kirche Christi in allen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften an. Unglücklicherweise bleibt da die andere Seite des Problems, dessen sich das Konzil sehr wohl bewusst ist. Bestimmte Mittel zur Erlösung fehlen in verschiedenem Masse in nicht-Katholischen Kirchen, so wie z.B. die Ordination und das Sakrament der Busse; ihre Verehrung der Jungfrau Maria und der Heiligen ist bruchstückhaft; und alle nicht-Katholischen Kirchen haben die eine, so kostbare Gabe abgelehnt, die Jesus Seiner Kirche geschenkt hat, um ihre Einheit, ihren Glauben und die Wahrheit zu schützen: den Dienst des Bischofs von Rom. Um noch einmal auf das Bild der Bibliotheken zurückzukommen, könnte man sagen, dass gewisse Kirchen wie Bibliotheken sind, die durch Feuer beschädigt wurden, das sie zwar nicht vollkommen zerstört hat, aber doch viele Bücher völlig oder wenigstens teilweise verbrannt hat. Es ist deshalb nötig, die zerstörten Bücher zu ersetzen, denn es ist nutzlos, sie auszuleihen, weil sie unlesbar geworden sind. Die Konzilslehre von der Kirche Christi, die in den Kirchen fortbesteht, weist den Weg zu wahrem Ökumenismus und zeigt mehrere praktische Schritte auf, die in »Unitatis redintegratio«, Abschnitt 5-12, aufgezeichnet sind. Lassen Sie uns diese untersuchen und mit dem vergleichen, was in den von Vassula Ryden übermittelten Botschaften herausgestellt wird. II. DER WEG ZUR KIRCHLICHEN EINHEIT Das Konzil und die Botschaften von Das wahre Leben in Gott zeigen uns eine Einheit, die erreicht wird durch Bekehrung, Liebe und eine Demut, die die Würde und Gleichwertigkeit des anderen achtet. Es ist eine Einheit, die geschaffen wird durch all das Gute, das von Christus und dem Heiligen Geist kommt. Sie ist gegründet auf die Wahrheit, die geachtet und niemals abgelehnt wird. Einheit durch aufrichtige Bekehrung „Es gibt keinen echten Ökumenismus ohne innere Bekehrung“, erklärt »Unitatis redintegratio«, Kapitel 2, Abschnitt 7. Die Einheit muss wirklich echt sein; sie kann nicht zu einer Unterschrift unter ein Abkommen herabgesetzt werden – zu einer Erklärung, die weder das Herz noch den Geist berührt. Die Einheit muss daher zuallererst in den Herzen von Menschen entstehen, die jedem Bruder und jeder Schwester in Christus in Liebe und Hochachtung zugewandt sind. Aus diesem Grunde spricht das Konzil zuerst vom spirituellen Ökumenismus, der zustande kommt durch einen Gesinnungswandel, durch Bekehrung, ein heiliges Leben und durch Gebet. „Diese Bekehrung des Herzens und die Heiligkeit des Lebens ist in Verbindung mit dem privaten und öffentlichen Gebet für die Einheit der Christen als die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung anzusehen; sie kann mit Recht 'geistlicher Ökumenismus' genannt werden“ (»Unitatis redintegratio«, Kapitel 2, Abschnitt 8). Dieser geistliche Ökumenismus wird also im Herzen bewirkt. Er bekundet sich in Liebe, Achtung vor dem anderen und in tiefer und aufrichtiger Bekehrung. Die uns durch Vassula gegebene Botschaft Jesu spricht ebenso von einem „geistlichen“ Ökumenismus, der im Herzen des Menschen beginnt. Hier sind einige Beispiele: 23. September 1991: (Maria) „Das Königreich Gottes ist Liebe, Friede, Einheit und Glaube im Herzen. Es ist die Kirche des Herrn, einsgeworden in euren Herzen … Ich flehe Meine Kinder an, sich mit Herz und Stimme zu vereinigen und die ursprüngliche Kirche Meines Sohnes wiederherzustellen in ihren Herzen. Ich spreche von der ursprünglichen Kirche Meines Sohnes, da jene Kirche auf Liebe erbaut war, auf Einfachheit, Demut und Glaube. Ich meine damit nicht, dass ihr ein neues Gebäude errichten sollt; was ich meine, ist die Wiedererrichtung eines Gebäudes zuinnerst in euren Herzen. Ich meine, dass ihr die alten Backsteine in euren Herzen niederreissen sollt, nämlich die Backsteine der Zwietracht und Intoleranz, der Untreue, Unversöhnlichkeit und Lieblosigkeit, und dass ihr die Kirche meines Sohnes neu erbauen sollt durch Versöhnung. Ihr braucht dazu eine tiefe Armut im Geiste und überfliessenden Reichtum an Grossherzigkeit …“ 13. Oktober 1991: (Jesus) „Ein wirklicher Christ ist derjenige, der innerlich ein Christ ist, und die wahre Einheit ist und wird im Herzen sein. Die Einheit wird nicht eine des Buchstabens, sondern eine des Geistes sein.“ 14. Oktober 1992: (Jesus) „Die Einheit wird im Herzen stattfinden...und nicht durch ein unterschriebenes Abkommen.“ Liebe und Demut schaffen Einheit Lieblosigkeit, Stolz und Unnachgiebigkeit verursachen Uneinigkeit und Spaltung. Dagegen führen vollkommene Liebe, Freundlichkeit und Demut die Kirche und die Menschheit zu vollkommener Einheit. Das II. Vatikanische Konzil erinnert uns daran, indem es die Wichtigkeit der Demut betont. „Deshalb müssen wir vom Heiligen Geist die Gnade aufrichtiger Selbstverleugnung, der Demut und des geduldigen Dienstes sowie der brüderlichen Herzensgüte zueinander erflehen“ (»Unitatis redintegratio«, Kapitel 2, Abschnitt 7). Die einzigartige Bedeutung der Demut für die Einheit der Kirche wird auch in den Botschaften von Das wahre Leben in Gott hervorgehoben, die man auch als einen vollkommenen Kommentar zu den konziliaren Erlassen bezeichnen könnte. Demut mit Liebe ist der Schlüssel zur Einheit: „Der Schlüssel zu Meinem Königreich ist die Liebe, die Liebe in all ihrer Herrlichkeit; und die Demut ist der andere Schlüssel zur Einheit. Nehmt diese Schlüssel und benützt sie. Benützt sie, Meine Geliebten, und seid eins. Seid Ein einziges Heiliges Volk“ (Das wahre Leben in Gott (WLIG), Band 3, 9. August 1989). Die Demut scheidet Stolz und durch übertriebenen Ehrgeiz hervorgerufene Unnachgiebigkeit aus. Sie beugt den Menschen, so dass er ein Diener der ihn umgebenden Menschen wird. Auf diese Weise soll die Einheit gebildet werden: “Nicht eher, als bis ihr begreift, dass ihr euch beugen müsst, werdet ihr euch vereinigen können“ (WLIG, Band 3, 23.September 1991). "Selig sind jene, die sich unter Meinem Heiligen Namen nicht voneinander trennen, sondern durch ihre Demut und Liebe ihr Einssein bekunden; denn sie werden berufen, die Säulen und Fundamente von Gottes Heiligtum zu werden“ (WLIG, Band 3, 14. April 1991). "Solange ihr euch nicht in Demut miteinander versöhnt und einander liebt, wie Ich euch liebe, wird eure Spaltung bestehen bleiben“ (Band 5, 27. März 1992). „Ich bin der Eine, dennoch machte sich jeder von ihnen seinen eigenen Christus. Ich bin das Haupt Meines Leibes, doch alles, was Ich sehe, sind ihre Häupter – anstelle des Meinen. Sage ihnen, sie brauchen nur ihre Häupter senken, und sie werden Meines sehen, sage ihnen, sie möchten sich selbst erniedrigen, damit Ich sie zu Mir erheben kann“ (WLIG, Band 4, 7. Oktober 1991). Anerkennung der Gleichwertigkeit und Würde aller Obwohl sie in verschiedene Religionen hineingeboren werden, gehören alle Menschen zu Gott, der die Seele eines jeden bewusst, direkt und mit Liebe erschaffen hat. „Da alle Menschen eine geistige Seele haben und nach Gottes Bild geschaffen sind; da sie dieselbe Natur und denselben Ursprung haben, da sie, als von Christus Erlöste, sich derselben göttlichen Berufung und Bestimmung erfreuen, darum muss die grundlegende Gleichheit aller Menschen immer mehr zur Anerkennung gebracht werden“ (»Gaudium et Spes«: Kapitel 2, Abschnitt 29.1, 7. Dezember 1965). Wenn man diese Gleichheit nicht anerkennt, ist es unmöglich, eine echte Einheit der Kirche zu bilden. Deshalb ist es nötig, in jedem Protestanten, Orthodoxen und Katholiken zuerst dessen menschliche Würde zu sehen: die Würde des Geschöpfes, das von Gott kommt und Ihm gehört. Diese fundamentale Wahrheit findet man in den von Vassula Ryden niedergeschriebenen Botschaften Christi: „Orthodoxe! Katholiken! Protestanten! Ihr gehört alle Mir! Ihr seid alle Eins in Meinen Augen! Ich mache keinen Unterschied …“ (Das wahre Leben in Gott, Band 2, 27. Oktober 1987). „Sage Mir, seid ihr denn nicht alle gleich erschaffen von Meiner Hand? … Wer wäre nicht nach der Gestalt Meines eigenen Bildes erschaffen worden? … Viele von ihnen reden von Einheit und Brüderlichkeit, doch ihre Worte sind nichts wert, es steckt nichts dahinter“ (WLIG, Band 4, 25. November 1991). Wir sind „eins“ in den Augen Gottes, der die Menschen aller Religionen gleichermassen liebt, und deshalb müssen auch wir sie alle achten, wenn wir eine vereinigte Kirche haben wollen. Es gibt noch einen anderen Grund für die vom Konzil betonte Gleichheit aller Christen, und das ist die Taufe. „Die Taufe begründet also ein sakramentales Band der Einheit zwischen allen, die durch sie wiedergeboren sind“ (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 22). Dank der Taufe bilden Gemeinschaften – Katholische ebensogut wie nicht-Katholische – den wirklichen Mystischen Leib Christi; d.h. die Kirche Christi. Aus diesem Grund erklärt Jesus uns in der durch Vassula gegebenen Botschaft zum Thema der Christlichen Gemeinschaften: „In Meinen Augen sind sie alle gleich (wörtlich übersetzt: dasselbe, dieselben, das Gleiche)“ (27. Oktober 1987). Der Ausdruck „dieselben“ könnte einem zu verstehen geben, dass sie derselbe mystische Leib Christi sind, der von den Menschen zerrissen und zerteilt wird und der immer noch oft die notwendigen Mittel entbehrt, die ihm von Christus zum Wohle seiner Entwicklung verliehen wurden. Der Sinnzusammenhang von Vassulas Schriften lässt erkennen, dass gewisse Gemeinschaften oder Gruppen in der Weise „dieselben“ oder „gleichartig“ sind, dass sie Teil des mystischen Leibes Christi sind. Doch im Laufe der Geschichte haben sie sich abgesplittert und sind dabei oft verarmt, weil sie einen Teil der Wahrheit und gewisse Mittel zur Errettung verwarfen, die Christus Seiner Kirche übertragen hatte. Sie sind wie Bibliotheken, die, obwohl sie noch Bibliotheken bleiben, es zulassen, dass ein Teil ihrer Bücher zerstört wird. Die Gaben Gottes würdigen und daran teilhaben Das Konzil ruft in Erinnerung: „Hinzu kommt, dass einige, ja sogar viele und bedeutende Elemente oder Güter, aus denen insgesamt die Kirche erbaut wird und ihr Leben gewinnt, auch ausserhalb der sichtbaren Grenzen der Katholischen Kirche existieren können“ (»Unitatis redintegratio«, Kapitel 3). Da die Elemente der Wahrheit und der von Christus und dem Heiligen Geist kommenden Begabungen die Kirche aufbauen und ihr Leben geben, müssen sie geteilt werden. Die dogmatische Konstitution über die Kirche (»Lumen Gentium«, 15) erwähnt gewisse, in nicht-Katholischen Kirchen vorhandene Werte: die Verehrung der Heiligen Schrift; religiösen Eifer; Glaube und Liebe zum Allmächtigen Gott, dem Vater, und zu Christus, dem Sohn Gottes, unserem Erlöser; die Gnade der Taufe; das Gebet, die Gaben und Gnaden des Heiligen Geistes und das Bezeugen bis zum Vergiessen des eigenen Blutes. Abschnitt 15 von »Unitatis redintegratio« zählt Werte auf, die in den Östlichen Kirchen zu finden sind: die wahren Sakramente, vor allem die Eucharistie; die Verehrung Marias, der Ewigen Jungfrau, und der Heiligen; den Reichtum der geistlichen Traditionen, die vor allem im klösterlichen Leben ihren Ausdruck finden, das liturgische Erbe der Väter usw. Das Konzil weist nicht nur auf das Wirken des Heiligen Geistes in den Schwesterkirchen hin, sondern rät den Katholiken darüber hinaus, selbst Gewinn daraus zu ziehen. „Deshalb wird mit Nachdruck empfohlen, dass die Katholiken sich mehr mit diesen geistlichen Reichtümern der Orientalischen Väter vertraut machen, die den Menschen in seiner Ganzheit zur Betrachtung der göttlichen Dinge emporführen“ (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 15). Es ist also gemäss dem II. Vatikanischen Konzil sehr nützlich für die Einheit der Kirche, alles anzuerkennen und miteinander zu teilen, was von Christus und dem Heiligen Geist kommt, sei es innerhalb oder von ausserhalb der katholischen Kirche. Es ist jedoch notwendig, nur Gottes Werke miteinander zu teilen, denn jene, die vom Menschen entstellt worden sind, sind nicht mehr tauglich zur persönlichen Bereicherung. Denselben Weg zur Einheit – durch gegenseitige Bereicherung und Teilen – finden wir in der Botschaft von Das wahre Leben in Gott. Jesus sagt: „Einheit, Mein Kind, heisst, einander seine Reichtümer zu geben“ (WLIG, Band 4, 13. April 1991). Durch Seine Botschaften lässt Jesus Vassula, eine Griechisch-Orthodoxe, erkennen, welcher Reichtum in der katholischen Kirche zu finden ist. Er rät ihr, diesen Reichtum anzunehmen und davon zu profitieren. Ja, Jesus bittet sie, das zu praktizieren, was in ihrer orthodoxen Kirche nicht zu finden ist: den Kreuzweg (vgl. Das wahre Leben in Gott, 29. Mai 1987); den Rosenkranz (vgl. WLIG, 28. Dezember 1987); die Verehrung Seines Heiligen Herzens und des Unbefleckten Herzens Seiner Mutter (zum Beispiel, WLIG, 25. Januar 1988). Jesus wünscht, dass durch Vassulas Beispiel alle Christen von den vorteilhaften geistlichen Elementen profitieren, die in der Katholischen Kirche zu finden sind, z.B. dem Meditieren über den Kreuzweg als eine Quelle der Gnade für jeden. „Du sollst auch die Stationen Meines Kreuzweges aufzeigen und lehren, wie man ihn betrachtet und betet – in der Art, wie es deinem Herrn gefällt –, und zwar allen, die für Mich Zeugnis ablegen.“ „Allen Christen, Herr?“ „Ja, all jenen, die Mich lieben. Ich, der Herr, möchte keinerlei Teilung in Meiner Kirche“ ( Das wahre Leben in Gott, Band 2, 19. März 1988). Genauso kann der Rosenkranz alle Christen geistlich bereichern. Deswegen sagt Jesus zu Vassula: „…Vassula, möchtest du nicht aus Liebe zu Mir den Rosenkranz erlernen? Grüsse damit Meine Mutter zu jeder Zeit. Willst du das für Mich tun, Vassula?“ " Herr, man hat ihn mich nie gelehrt.“ „Meinst du vielleicht, Ich wisse das nicht, Vassula? Deshalb komme Ich, um ihn dich zu lehren, dich und alle jene, die noch nie etwas vom Rosenkranz gehört haben.“ „Ja, Herr, ich will ihn gerne lernen. Herr, hilf mir dabei.“ „Das ist es, was Ich von euch allen, die ihr es nicht wisst, hören möchte, dieselben Worte: ,Ja, Herr, ich will ihn gerne lernen, hilf mir dabei“ (28. Dezember 1987). Indem Er Vassula die Verehrung Seines Heiligen Herzens lehrt, möchte Jesus sie – und ebenso alle, die ihrem Beispiel folgen – mit Gnaden, mit Freude und Frieden erfüllen: „Vassula, komm und bleibe in Meinem Heiligsten Herzen. In Seiner Tiefe wirst du den Frieden finden, und du wirst die innige Liebe spüren, die Ich für euch alle empfinde. Du wirst ihnen von Meiner Liebe zu ihnen berichten können‘“ (Band 1, 24. Januar 1987). Jesus ist darauf bedacht, dass Seelsorger in den Gemeinden, für die sie verantwortlich sind, nicht irgendwelche Mittel ablehnen, die dabei helfen könnten, Seine unbegreifliche Liebe besser zu verstehen; und da das doch vorkommt, kündigt Er an: „Ich werde Meine Kirche reinigen; all jene, die den Weg zur göttlichen Liebe und den Zutritt zu Meinem Heiligsten Herzen versperren, werde Ich wegfegen“ (Band 2, 21. Dezember 1987). „Es ist die Liebe, die zu einer feindseligen Welt sprich; es ist die Liebe, die an jede verschlossene Tür klopft; es ist die Liebe, die von der anderen Seite der Mauer ruft, welche uns trennt und welche von Meinen Feinden erbaut worden ist; es ist die Liebe, die wie ein Bettler kommt und um Gegenliebe bittet … um ein Lächeln … um ein Bedauern … um einen Seufzer. Es ist Mein Heiligstes Herz. Ich komme noch einmal, um die in euren Herzen erlöschende Flamme in ein verzehrendes Feuer der Zärtlichkeit und Liebe zu verwandeln. Ich steige hinab, um all die Schätze Meines Herzens in verschwenderischer Fülle auf euch auszugiessen, auf dich, Menschheit … und um denen Licht zu bringen, die im Dunkel und im Schatten des Todes leben … Ach, Schöpfung! Was würde Ich nicht alles für dich tun“ (Das wahre Leben in Gott, Band 4, 12. September 1990). Die von Vassula empfangenen Botschaften stellen nicht nur die in der Katholischen Kirche bekannten Formen des Gebets und der Andachten heraus, sondern vor allem die Glaubenswahrheiten, die von Nicht-Katholiken, und unglücklicherweise in unseren Tagen auch von vielen Katholiken, vergessen wurden oder abgelehnt werden. Unter den abgelehnten Wahrheiten sind auch die des Primats und der Unfehlbarkeit des Papstes. Deshalb erinnert die Heilige Jungfrau Maria in der Botschaft vom 18. März 1991 alle Katholiken und Nicht-Katholiken daran, dass es notwendig ist, in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom zu sein und mit ihm zusammenzuarbeiten: „Jedem Priester ist von Gott die Gnade verliehen worden, zu wirken und Meinen Sohn zu vertreten, und so bete ich für die, die sich dem Statthalter der Kirche noch nicht in Demut unterordnen. Jesus ist treu und wahrhaftig“ (WLIG, 18. März 1991). Die Botschaft von Das wahre Leben in Gott erinnert an mehreren Stellen an die Notwendigkeit, dass die Kirche sich um den Papst zusammenschliesse. Dies ist eines der Hauptthemen der Schriften (z.B.: Das wahre Leben in Gott, 12. Dezember 1987; 5. Mai 1988; 16. Mai 1988, 3. Juni 1988; 4. Juni 1988; 21. Juni 1988; 8. November 1988; 3. Dezember 1988; 9. Februar 1989; 17. März 1993 …). Die Vassula gegebenen Botschaften erinnern nicht nur an die Rolle des Bischofs von Rom, sondern auch an andere Wahrheiten und Traditionen, die nicht nur von nicht-Katholischen Kirchen, sondern ebenso von vielen Katholiken heute vergessen worden sind. Diese verlorenen Werte sind vor allem: - Der Glaube an die wirkliche Gegenwart Christi in der hl. Eucharistie (zum Beispiel Das wahre Leben in Gott(WLIG), 3. Juni 1989; 13. April 1991). -Der Glaube an das Immerwährende Eucharistische Opfer Christi (z.Bspl. WLIG, 30. Januar 1989; 22. Oktober 1990; 2. Mai 1991; 2. Juni 1991; 6. Juni 1991; 16. Juli 1991; 25. November 1991; 19. April 1992; 27 Mai 1993; 1. Juni 1993; 13. Dezember 1993; 20. Dezember 1993; 22. Dezember 1993; 23. August 1994; 14. Oktober 1994; 24. Oktober 1994). - Der Wert der häufigen sakramentalen Beichte (z.Bspl. 15. Februar 1987; 3. November 1990; 20. März 1991). - Die Verehrung der Heiligen Jungfrau Maria (z.Bspl. 12. Dezember 1987; 22. Dezember 1987) und der Heiligen (z.B.: 27. Sepember 1987). - Die Wirksamkeit des Gebrauchs von Bildern oder Statuen, die Gott oder die Heiligen darstellen (vgl. 26. Oktober 1987; 6. August 1988). So ermutigen die von Vassula empfangenen Botschaften sie nicht nur dazu, einige wertvolle Gebete und Andachten anzunehmen, sondern ebenso alle der Katholischen Kirche anvertrauten Lehren, einschliesslich des Primats des Papstes. Jesus verpflichtet Vassula jedoch nicht, mit eindeutig Orthodoxer Liturgie und Gebeten zu brechen. Im Gegenteil, Er bittet sie, anderen Christen das, was am wertvollsten in ihrer Orthodoxen Kirche ist, bekannt zu machen. Zum Beispiel bittet Jesus Vassula, den Nicht-Orthodoxen den Orthodoxen Rosenkranz, das sogenannte „Jesusgebet“, zu lehren: „Bittet Mich jeden Tag: 'Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, habe Erbarmen mit mir Sünder.' Tochter, lehre deine Brüder (die Katholiken) dieses Gebet, lehre sie, in Einsamkeit und Stille bei diesem Rosenkranz zu verweilen“ (WLIG, Band 3, 18. Januar 1990). Gemäss der von Das wahre Leben in Gott verkündeten Einheit sollen also alle vorhandenen Eingebungen und Anregungen des Heiligen Geistes in den Kirchen gewürdigt und diese Werte zur gegenseitigen Bereicherung geteilt werden. Dieses Konzept der Einheit ist mit dem des II. Vatikanischen Konzils identisch. Im Konzilserlass über den Ökumenismus (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 16) heisst es, dass nun eine gewisse Verschiedenheit der Sitten und Gebräuche, wie sie oben erwähnt wurde, nicht im geringsten der Einheit der Kirche entgegensteht, sondern vielmehr ihre Zierde und Schönheit vermehrt und zur Erfüllung ihrer Sendung nicht wenig beiträgt: „Um jeden Zweifel auszuschliessen, erklärt diese Heilige Konzil feierlich, dass die Kirchen des Orients, im Bewusstsein der notwendigen Einheit der ganzen Kirche, die Fähigkeit haben, sich nach ihren eigenen Ordnungen zu regieren, wie sie der Geistesart ihrer Gläubigen am meisten entsprechen und dem Heil der Seelen am besten dienlich sind.“ (Unitatis redintegratio, Abschnitt 16). Des weiteren betont das Konzil, dass eine gewisse, vom Heiligen Geist gewirkte Verschiedenartigkeit Reichtum für die Kirche bedeutet: „Da nun eine gewisse Verschiedenheit der Sitten und Gebräuche, wie sie oben erwähnt wurde, nicht im geringsten der Einheit der Kirche entgegensteht, sondern vielmehr ihre Zierde und Schönheit vermehrt und zur Erfüllung ihrer Sendung nicht wenig beiträgt …“ (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 16). Völlige Annahme der Wahrheit – Lehne nichts ab, was wahr ist Während das Konzil zur Achtung vor allen Christlichen Kirchen und dem Wirken des Heiligen Geistes in ihnen aufruft, übersieht es doch nicht die Unterschiede, die diese Gemeinschaften voneinander trennen. Es geht vor allem um abweichende Interpretationen der offenbarten Wahrheit. Ja, wenn das Dokument »Unitatis redintegratio« von den protestantischen Kirchen spricht, stellt es fest: „Wir wissen zwar, dass nicht geringe Unterschiede gegenüber der Lehre der Katholischen Kirche bestehen, insbesondere über Christus als das fleischgewordene Wort Gottes und über das Werk der Erlösung, sondann über das Geheimnis und den Dienst der Kirche und über die Aufgabe Mariens im Heilswerk“ (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 20). „Darüber hinaus müssen beim ökumenischen Dialog die Katholischen Theologen, wenn sie in Treue zur Lehre der Kirche in gemeinsamer Forschungsarbeit mit den getrennten Brüdern die göttlichen Geheimnisse zu ergründen suchen, mit Wahrheitsliebe, mit Liebe und Demut vorgehen“ (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 11). Man kann die Kirche nicht vereinigen, indem man sie von der Wahrheit Christi weiter entfernt, sondern im Gegenteil, indem man sie ihr näherbringt. Wenn es um die Wahrheit geht, kann es kein Zugeständnis geben: Sie muss geliebt und gesucht werden, wie das Konzil uns erinnert: So wird die Kirche also auf der Annahme der ganzen von Gott gegebenen Wahrheit erbaut. Dies ist eine These des Konzils und gleichzeitig der Botschaften von Das wahre Leben in Gott, die als ein dringender Aufruf an die Gläubigen angesehen werden können, der Wahrheit zu folgen – ein Aufruf, der sich ebenso an Nicht-Katholiken wie an heutige Katholiken richtet. „Verteidige stets die Wahrheit, bis in den Tod“, sagt Jesus, nicht nur zu Vassula, sondern zu jedem seiner Jünger (Das wahre Leben in Gott, Band 4, 23. September 1991). In diesen Botschaften findet sich nichts von dem falschen Ökumenismus, der die Christen zu vereinigen sucht durch Verwerfung eines Teiles der Wahrheit, weil diese einer Kirche missfällt; z.B. die einzigartige Rolle Mariens im Erlösungswerk, oder die des Papstes in der Kirche. Man könnte einen falschen Ökumenismus mit der absurden Situation vergleichen, in der Bibliotheken, in dem Wunsch, mit den anderen vollkommen gleich zu werden, ihre wertvollsten Bücher, die die anderen Bibliotheken nicht besassen, zerstörten, oder eine Bibliothek würde die Kopien der völlig zerstörten und vom Feuer verkohlten Bücher versenden, um die anderen Bibliotheken zu „bereichern“. So schlägt ein falscher Ökumenismus vor, die Einheit zu erreichen durch den Austausch von dem, was am wenigsten gut und kostbar ist in der Kirche, z.B. den Mangel an Hochachtung für die Heilige Jungfrau Maria. Er ist bereit, die Wahrheit und sogar Gottes Gebote aufzuopfern, um Verschiedenheiten zwischen den Kirchen zu überwinden. Dies ist unzulässig. Man kann nicht anderen Irrtümer und Verzerrungen übertragen, die durch Jahrhunderte menschlicher Ärmlichkeit entstanden sind. Es gibt keine Spur dieses falschen Ökumenismus in den Schriften vonVassula, die zu einer Annahme der ganzen Wahrheit aufrufen, ohne irgendeinen Teil davon abzulehnen. Als ein Beispiel dieser Einstellung könnte man den ernsten Dialog Jesu mit Vassula über das Thema der Protestanten anführen, welche die königliche Würde der Heiligen Jungfrau Maria und den Dienst des Papstes ablehnen. „Mein Gott, die Protestanten werden schockiert sein!“ sagt Vassula. Jesus antwortet: „Vassula, Ich warte schon viele Jahre darauf, dass sie sich ändern, aber jetzt lass Mir die Freiheit, dass Ich Meine Wünsche darüber schriftlich ausdrücke … Hör zu. Kann jemand Mich nur hören, wenn es ihm passt, und dann die Ohren verschliessen, wenn das, was Ich sage, ihm nicht behagt? … Ich bin gekommen, um euch alle zu vereinen. Würde einer Meiner Jünger diesem Anruf nicht Folge leisten?“ Vassula: „Nein, nicht, wenn sie aufrichtig sind, Herr.“ Jesus: „Alles, was zu sagen ist, liegt in dieser Aussage: 'Wenn sie aufrichtig sind, werden sie hören.' Ich komme, um über euch allen zu leuchten und euch aufzuklären, damit ihr euch vereinen könnt. Aber, Vassula, zu Meinem grossen Bedauern wird es solche geben, die die Dunkelheit dem Licht vorziehen werden, weil ihre Taten schlecht sind. Sie werden sich weigern, in Mein Licht zu kommen, aus Angst, ihre Handlungen offenlegen zu müssen. Aber Meine Treuen und jene, die Meine Werke aufrichtig anerkennen und Mir folgen, werden in Mein Licht kommen. Sie werden ohne Furcht ihre Handlungen darlegen, denn sie werden zeigen, dass das, was sie tun, in Mir, ihrem Gott, getan ist. Ich habe gesagt, wenn ihr Mein Wort zu eurer Wohnung macht, werdet ihr in der Tat Meine Jünger sein. Ihr werdet die Wahrheit erfahren, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (WLIG, Band 2, 23. Dezember 1987). Diese Unterhaltung macht es klar, dass die Einheit der Kirche nicht verwirklicht wird durch Ablehnung der Wahrheit oder durch „Diplomatie“, die es vermeidet, von Unterschieden zu sprechen, sondern vielmehr durch aufrichtige Offenheit für jede Wahrheit des Evangeliums. Für die vollkommene Einheit der Kirche muss die volle und ganze Wahrheit angenommen werden, und zwar nicht nur die von der Heiligen Dreifaltigkeit, von Christus, unserem Erlöser, sondern auch die von Seiner wirklichen Gegenwart in der Eucharistie, Seinem immerwährenden Opfer; von der besonderen Rolle, die der Heiligen Jungfrau Maria von Gott anvertraut wurde; von dem Primat und der Unfehlbarkeit des Papstes; von häufiger persönlicher Beichte, um einige zu erwähnen. So erfordert die Einheit der Kirche die Annahme der ganzen Wahrheit durch alle: Wenn ein Katholik oder ein Nicht-Katholik sie ablehnt, ist es Verrat. Irrglauben, Rationalismus und moralischer Relativismus müssen gleichermassen von allen abgelehnt werden, die an Christus glauben. Annahme der Wirklichen Gegenwart Christi in der Eucharistie Das Konzil lehrt, dass ökumenische Bemühungen in der vollen Eucharistischen Gemeinschaft gipfeln müssen. „Wenn dies alles von den Gläubigen der Katholischen Kirche unter der Aufsicht ihrer Hirten mit Klugheit und Geduld vollzogen wird, trägt es zur Verwirklichung der Gerechtigkeit und Wahrheit, Eintracht und Zusammenarbeit, der brüderlichen Liebe und Einheit bei, so dass dadurch allmählich die Hindernisse, die sich der völligen kirchlichen Gemeinschaft entgegenstellen, überwunden und alle Christen zur selben Eucharistiefeier, zur Einheit der einen und einzigen Kirche versammelt werden, die Christus seiner Kirche von Anfang an geschenkt hat, eine Einheit, die nach unserem Glauben unverlierbar in der Katholischen Kirche besteht, und die, wie wir hoffen, immer mehr wachsen wird bis zur Vollendung der Zeiten (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 4). Leider gibt es gewisse Hindernisse, die zur Zeit noch den Weg vorwärts zur vollkommenen Gemeinschaft aller Christen um einen Eucharistischen Tisch erschweren. Zu diesen Hindernissen gehört die Irrlehre, die die Wirkliche Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie leugnet und Sein Immerwährendes Opfer ablehnt. Diese Hindernisse müssen im Gebet und durch ökumenischen Dialog überwunden werden. Die durch Vassula übermittelte Botschaft weist auch auf die Bedeutung der Eucharistie hin. Es ist ausschlaggebend für die Einheit, die wirkliche Gegenwart dessen in der Eucharistie zu erkennen, der uns um sich herum vereinigen möchte. „Mein Heiligstes Herz ruft euch alle, zu Mir zu kommen in Heiligkeit, euch auf Mich zu stützen. Ich werde euch zu Meinem Tabernakel führen, wo Ich Tag und Nacht auf euch warte. Ich biete Mich euch täglich an. Kommt, kommt und empfangt Mich in Heiligkeit und in Reinheit. Beleidigt Mich nicht, seid rein und heilig, wenn ihr Mich empfangt, sammelt euch und erkennt Meine lebendige Gegenwart in der kleinen weissen Hostie. Lasst Mich eure Heiligkeit und Reinheit spüren“ (Das Wahre Leben in Gott, 1. Juni 1989; vgl. 13. April 1991 und 14. Oktober 1991). Glaube an das Eucharistische Opfer Eine andere Wahrheit, die von allen Christen angenommen werden muss, ist die, dass während der Eucharistischen Feier das einmalige Opfer Christi auf Golgota vergegenwärtigt wird. Unglücklicherweise wird diese Wahrheit – die bisher immer von der Katholischen Kirche gelehrt wurde – nicht nur von einigen nicht-Katholischen Kirchen geleugnet, sondern auch von gewissen Katholischen Theologen. Aus diesem Grunde erinnert Jesus uns in der Botschaft vom 25. November 1991: „Die Grösse Meiner Kirche überragte alles, überragte jedes lebende Geschöpf, denn die Eucharistie machte das Leben Meiner Kirche. Wenn Meiner Kirche heute der Glanz fehlt, dann deshalb, weil viele Meiner Kirchen Mein Immerwährendes Opfer abgeschafft haben.“ Die völlige Einheit der Kirche wird an dem Tag verwirklicht werden, an dem alle Menschen sich um Jesus herum versammeln, der wirklich in der Heiligen Eucharistie gegenwärtig ist, und um Sein einmaliges erlösendes Opfer: „Die Völker werden dann eine einzige Sprache sprechen, und sie alle werden Mich anbeten, versammelt um einen einzigen Tabernakel – diesen einen des Opferlammes, dieses einen, auf dem das immerwährende Opfer dargebracht wird, das Meine Feinde abzuschaffen und durch ihre unheilvollen Greuel zu ersetzen versuchen“ (WLIG, Band 4, 2. Mai 1991; vgl. Daniel 11, 31). Der unheilvolle Greuel ist gleichzeitig das Werk Satans und der Menschen, die es zulassen, sich von ihm leiten zu lassen. Dieser Greuel ist unter anderem der mangelnde Glaube, dass Christus wirklich in der hl. Eucharistie und in Seinem Immerwährenden Opfer, das Generationen jeden Zeitalters erlöst, gegenwärtig ist. Dieser unheilvolle Greuel ist ausserdem das Fehlen des geistlichen Opfers im Tempel unserer Herzen. Dort wird die kindhafte Einstellung des Gehorsams gegenüber dem Willen Gottes – welcher das wesentliche Element jeden geistlichen Opfers darstellt – mehr und mehr durch Rebellion, Ungehorsam und Unglauben ersetzt. So ist es nichts weniger als ein unheilvoller Greuel, wenn die hl. Eucharistie in unserem Leben beiseite getan wird und die Haltung des Aufopferns in den Tempeln der menschlichen Herzen stirbt. „Der unheilvolle Greuel, das ist der Geist der Rebellion, der behauptet, Mir gleich zu sein. Es ist der Geist des Bösen, der sich selbst in Meinem Heiligtum auf den Thron gesetzt und die Stelle Meines beständigen Opfers eingenommen hat, so dass eure Generation gottlos wurde. Es ist der Geist des Rationalismus und Naturalismus, der die meisten von euch in den Atheismus führte. Dies ist der Geist, der euch glauben lässt, ihr wäret euch selbst genug und ihr könntet alles durch eure eigenen Anstrengungen und eure eigene Kraft alles selbst erreichen. Dieser unheilvolle Greuel hat euch in ein wasserloses, dürres Land verwandelt, in eine Wüste. Mein Immerwährendes Opfer habt ihr aus eurem Innern heraus abgeschafft, weil ihr euren Glauben verloren habt, Menschenkinder“ (Das wahre Leben in Gott, Band 4, 6. Juni 1991). Anerkennung der besonderen Rolle der Jungfrau Maria im Erlösungswerk Treue zur Wahrheit – die so wichtig ist für die vollkommene Einheit der Kirche – verlangt die Anerkennung der einzigartigen Rolle, die der seligen Jungfrau von Gott selbst in der Heilsgeschichte anvertraut ist. Der Erlass »Unitatis redintegratio« des II. Vatikanischen Konzils erklärt mit Freude, dass in den Östlichen Kirchen die Selige Jungfrau verehrt wird, dass ihr in schönen Lobeshymnen grosse Hochachtung bezeigt wird (vgl. Abschnitt 15). Wenn das Konzil von den Protestanten spricht, stellt es die Meinungsverschiedenheit zwischen ihnen und der Katholischen Kirche bezüglich der Rolle der Heiligen Jungfrau im Erlösungswerk fest (vgl. »Unitatis redintegratio«, Abschnitt 20). Zweifellos erfordert vollkommene Einheit in Liebe und Wahrheit die Anerkennung all der dem Heile dienenden Aufgaben, die Gott in Seiner Liebe Maria anvertraut hat, und all der besonderen Gnaden, die sie empfangen hat. Alle Gläubigen sollen sich in der Verehrung der Gesegneten Jungfrau zusammenfinden. Diese Notwendigkeit wird in der an Vassula gegebenen Botschaft sehr stark betont. In der Tat verlangt Jesus: „Das Unbefleckte Herz Meiner Mutter ist mit Meinem vereint. Ich wünsche von einem jeden von euch die Verehrung ihres Unbefleckten Herzens. Siehst du, Meine Tochter, wie Unsere göttlichen Herzen mit Dornen bedeckt sind von Menschen, die Uns nur Undank entgegenbringen, Uns schmähen und keine Liebe erweisen? All das sind besonders ihre Sünden. Vassula, Ich, der Ich das Wort bin, liebe und achte Meine Mutter. Ich wünsche, dass ihr euch Meiner Mutter nähert, dass ihr sie ehrt, wie Ich sie ehre. Ich wünsche, dass ihr auf den Knien Ihr eure Ehrfurcht erweist. Ich möchte, dass ihr den Rosenkranz betet und eure Heilige Mutter grüsst. Ich will, dass ihr für eure Sünden Sühne leistet und Sie bittet, euch zu unterrichten“ (Band 2, 25. Januar 1988). Jesus, der Seine Mutter selbst liebt und achtet, geht allen Gläubigen – nicht nur den Katholiken – mit gutem Beispiel voran, wie man sie lieben und achten soll. Im Namen der Wahrheit kann man nicht die Grösse derjenigen herabsetzen, die vom Himmlischen Vater selbst erwählt wurde, der ihr ohne im geringsten zu zögern Seinen vielgeliebten Sohn anvertraut hat. Er wusste, sie würde Ihn nicht enttäuschen. Und so ist es in der Tat gewesen. In Einheit mit dem Papst bleiben Das wahre Leben in Gott erinnert uns daran, dass die vollkommene Einheit der Kirche nur durch den Papst verwirklicht werden kann. Diese Wahrheit wird mutig an vielen Stellen von Vassulas Schriften wiederholt. Diese Feststellung zu machen, erfordert Mut, denn Primat und Unfehlbarkeit des Bischofs von Rom gehören zu den Wahrheiten, die nicht sehr populär sind, und zwar nicht nur bei Orthodoxen und Protestanten, sondern in letzter Zeit auch bei vielen Katholiken, ja sogar Theologen, die sie in Zweifel ziehen. Jesus sagt deshalb in einigen Seiner Botschaften: „Läutert euch, bereu. Gehorcht dem Statthalter Meiner Kirche, Johannes Paul II.,der euch nie im Stich lässt, den ihr jedoch auf die Seite schiebt und nicht beachtet. Ihr alle, die ihn immer noch verachtet, liegt Mir so schwer in Meinem Heiligsten Herzen …“ (Das wahre Leben in Gott, Band 3, 1. Juni 1989). „Ich komme, um Meine Kirche zu vereinigen; Ich komme, um euch daran zu erinnern, wem Ich, der Herr, die Vollmacht und die Schlüssel des Himmelreichs gegeben habe“ (WLIG, vgl. 19. März 1988 und 9. Februar 1989). Reinigt euch oft durch das Sakrament der Versöhnung Das Konzil erinnert uns daran, dass Spaltungen in der Kirche oft durch menschliche Irrtümer auf beiden Seiten verursacht wurden (vgl. »Unitatis redintegratio», Abschnitt 3). Auch heute spalten wieder Lieblosigkeit und Stolz die Kirche, oder jedenfalls verlangsamen sie den Prozess der Einheit. Aus diesem Grunde sollen alle Christen sich immer ihrer eigenen Sünden bewusst sein und nicht der Sünden der anderen. Daher ermahnt uns das Konzil: „Auch von den Sünden gegen die Einheit gilt das Zeugnis des heiligen Johannes: ,Wenn wir sagen, wir hätten nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns‘ (1 Joh 1, 10). In Demut bitten wir also Gott und die getrennten Brüder um Verzeihung, wie auch wir unseren Schuldigern vergeben“ (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 7). Wenn man also die Kirche zu vereinigen wünscht, ist Reinigung durch aufrichtige Reue und Umkehr und sakramentale Beichte notwendig. Leider wird das Sakrament der Busse nicht nur von den Protestanten, sondern heutzutage auch von vielen Katholiken nicht angenommen. Immer weniger wird dieses Sakrament genutzt, durch das Jesus uns von unseren Sünden befreit, reinigt und uns mit dem Vater und der Kirche vereinigt. Nur durch dieses Sakrament wird die Einheit der Kirche Wirklichkeit werden. Die durch Vassula überbrachten Botschaften erinnern uns an dieses so vergessene und vernachlässigte Sakrament und an die Notwendigkeit häufiger individueller Beichte. Die von Vassula übermittelten Botschafteb erinnern uns an dieses so vergessene und vernachlässigte Sakrament und an die Notwendigkeit für häufiges persönliches Beichten. Jesus sagt: „Ich habe euch Beichtväter gegeben. Wenn ihr, Meine Geliebten, ihnen beichtet, dann beichtet ihr Mir. Ja, Mir gegenüber legt ihr eure Beichte ab“ (Das wahre Leben in Gott, Band 2, 29. September 1988). „Seid auch beharrlich, was das Beichten angeht, ihr kleinen Kinder, damit ihr sooft als nur möglich kommen könnt, um Mich in der Heiligen Eucharistie zu empfangen. Fastet an zwei Tagen in der Woche bei Brot und Wasser, um Genugtuung zu leisten und Opfer zu bringen (WLIG, Band 4, 2. August 1991). „Wenn ihr zu Mir kommt, dann seht zuvor zu, wie ihr Mich empfangen werdet. Prüft euch selbst, sammelt euch. Erweist Mir volle Ehre durch eure häufige Reue und Beichte“ (WLIG, Band 2, 29. September 1988). „Wehe dem, der Mich beleidigt, indem er die Beichte und Absolution ablehnt und schuldig kommt, um Meinen Sohn zu empfangen! Bereut! Bereut eure Sünden“ (WLIG, Band 4, 20. März 1991). Ein aufrichtiger Dialog So kann also – gemäss dem II. Vatikanischen Konzil und gemäss den Botschaften von Das wahre Leben in Gott – die Einheit der Kirche verwirklicht werden durch einen tiefen Herzenswandel von Menschen, die ernsthaft beginnen zu lieben. Eine andere Voraussetzung für echte Einheit ist absolute Treue zur Wahrheit, sogar zu der, die nicht mehr beliebt ist. Die Einheit kann erreicht werden, indem man dem Weg der Liebe folgt, der Liebe zu Gott, zu den Menschen und zur Wahrheit. Diese Liebe ist unentbehrlich, wenn man sich mit ökumenischem Dialog beschäftigt, der gemäss dem II. Vatikanischen Konzil sehr wichtig ist für die Einheit. Neben der Bekehrung, der Liebe, der Demut, gegenseitiger Achtung und gemeinschaftlichem Gebet kann dieser Dialog als das bedeutendste Mittel zur Einheit betrachtet werden. Sein Ziel ist bessere gegenseitige Kenntnis und Verständnis und die Wiederentdeckung dessen, was Christus Seiner Kirche wirklich überträgt (vgl. »Unitatis redintegratio«, Abschnitt 4). Dieser Dialog führt zur Einheit hin, jedoch unter der Bedingung, dass er aufrichtig ist, tief, und mit einer wachsenden, brennenden und echten Sehnsucht nach Einheit geführt wird. Anderenfalls wird er in endlose Diskussionen ausarten, in Polemik, Streitereien oder höfliche Konversation ohne bedeutungsvolle Ergebnisse. Die Botschaften durch Vassula warnen vor solchem fruchtlosen Dialog. Jesus sagt: „Ich bin es leid, ihre erhabene Sprache zu hören. Vielleicht scheint sie ihnen passend und ausdrucksvoll, aber in Meinen Ohren klingt sie wie ein Gongschlag, weil sie ganz leer ist. Ich bin gekommen, um zu ihnen zu sprechen – erstens aus Besorgnis, dann aus Mitleid. Aber bis heute hat noch niemand seine eigene Stimme leiser gemacht, um Meine Stimme besser zu hören. Weh euch, die ihr sagt, ihr stündet Mir zu Diensten und doch verhindert, dass Mein Reich zu Einigkeit und Stabilität findet“ (WLIG, Band 5, 21. Dezember 1992). „Geh von Land zu Land und sage jenen, die von Einheit sprechen, dabei aber nicht aufhören, das Gegenteil zu denken und das Gegenteil zu leben, dass ihr Geist der Spaltung Mein Herz von dem ihren getrennt hat“ (»Das wahre Leben in Gott«, Band 4, 7. Oktober 1991). Ein Einheitliches Osterdatum Aus verschiedenen Gründen ist es noch nicht möglich, dass alle Christen die Eucharistie zusammen feiern. Deshalb rät uns das Konzil, uns auf all den Ebenen zu vereinigen, wo es möglich ist: im gemeinsamen Tun und vor allem im gemeinsamen Gebet. Wenn alle Christen den Tag des Geheimnisses von Tod und Auferstehung Christi an demselben Tag feiern würden, wäre das ein wichtiges Zeichen der Einheit. Leider haben bis heute Katholiken und Orthodoxe noch kein gemeinsames Datum für das Osterfest festgelegt. Das Konzil hat den starken Wunsch nach der Einheit bei der Feier des Passah-Mysteriums. Der Konzilserlass »Orientalium Ecclesiarum« verleiht diesem Wunsch Ausdruck: „Bis es zur ersehnten Übereinkunft aller Christen über einen einheitlichen Ostertermin kommt, wird es den Patriarchen oder den höchsten örtlichen Obrigkeiten zur Förderung der Einheit aller Christen desselben Gebietes oder desselben Volkes anheimgegeben, dass sie bei einhelliger Zustimmung und nach Beratung mit allen Beteiligten sich auf einen bestimmten Sonntag als Ostertermin einigen“ (»Orientalium Ecclesiarum«, Abschnitt 20). In den Botschaften von Das wahre Leben in Gott scheint eine Übereinkunft zwischen Orthodoxen und Katholiken über ein gemeinsames Osterdatum eine sehr wichtige Angelegenheit zu sein. Ja, Jesus beklagt sich: „Werde Ich, Bruder, eine weitere Jahreszeit hindurch den Schmerz ertragen müssen, den Ich Jahr für Jahr aushalten musste? Oder werdet ihr Mir diesmal Ruhe gönnen ? Werde Ich noch eine Jahreszeit hindurch den Kelch eurer Spaltung trinken müssen? Oder werdet ihr Meinem Leib Ruhe gönnen und um Meinetwillen das Osterfest einheitlich feiern? Indem ihr euch über das Datum von Ostern einigt, werdet ihr Meine Pein verringern, Brüder, und ihr werdet in Mir frohlocken, und ich in euch, und Ich werde vielen die rechte Sicht wiedergeben“ (WLIG, Band 4, 14. Oktober 1991). Die Osterdaten zu vereinigen, würde ein Ausdruck des guten Willens und eines aufrichtigen Wunsches zur Einheit sein, denn in der Lehre gibt es keine Hinderungsgründe, den Tod und die Auferstehung unseres Herrn alle gleichzeitig zu feiern. Im Gegenteil, vom theologischen Standpunkt aus ist es die einfachste Sache der Welt, aber leider ist es bis jetzt noch nicht gelungen! Wahrscheinlich ist aus diesem Grunde der Appell Jesu so dramatisch: „Soll Ich, Vater, noch eine weitere Jahreszeit hindurch den Kelch ihrer Spaltung trinken? Oder werden sie wenigstens das Osterfest zusammenlegen, um Mir damit einen Teil Meiner Pein und Kümmernis abzunehmen?“ (WLIG, Band 4, 25. Oktober 1991). „Wann werden sie alle einstimmig einen Beschluss fassen, das Osterfest an ein und demselben Datum zu feiern?“ (Band 5, 21. Dezember 1992). „… bete für die Vereinheitlichung der Osterdaten“ (8. April 1993). Die Einheit wird fortbestehen Obwohl sich das Konzil der mit dem Ökumenismus verbundenen Schwierigkeiten voll bewusst ist, glaubt es vollkommen an die zukünftige Einheit der Kirche, die jedoch das Werk der Heiligen Dreifaltigkeit sein wird. „Darum setzt es seine Hoffnung gänzlich auf das Gebet Christi für die Kirche, auf die Liebe des Vaters zu uns und auf die Kraft des Heiligen Geistes“ (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 24). Dieselbe Hoffnung findet man auch in den Schriften von Frau Ryden: Wir sollen der bevorstehenden Einheit entgegengehen durch unsere Bekehrung, Liebe, Demut und unser Gebet, doch sie wird erreicht werden durch Christus und den Heiligen Geist. „Meine Geliebten, der grosse Tag ist nahe, an dem sich alle Visionen verwirklichen werden. Jede Vision wird bald in Erfüllung gehen, und zwar noch in eurer eigenen Lebenszeit. So öffnet eure Herzen und versucht zu verstehen, warum Mein Geist der Gnade sich so grosszügig über diese Generation ergiesst. Der Tag kommt immer näher, da alle Geschlechter eins sein werden unter einem Hirten und um einen Heiligen Tabernakel versammelt. Ich, der Herr, werde für sie der einzige Herr sein. So betet, Meine Geliebten, betet um diese Einheit, die Ich, der Herr, nunmehr in höchster Vorbereitung habe“ (WLIG, 19. Juni 1989). „Lass Mich dir einmal mehr sagen, dass Ich Meinen Leib verherrlichen und einigen werde“ (Band 2, 18. Oktober 1987). Auch die Vision der drei Eisenstangen zeigt, dass die Einheit durch die Kraft aus der Höhe erreicht werden wird. So sagt Jesus zu Vassula: „Zeichne drei Eisenstangen, jede oben mit einem Kopf. Diese stellen die Römisch-Katholischen, die Orthodoxen und die Protestanten dar. Ich möchte sie biegen und vereinen. Doch diese Eisenstangen sind immer noch sehr steif und können sich von sich aus nicht biegen. So werde Ich zu ihnen kommen müssen mit Meinem Feuer, und durch die Kraft Meiner Flamme werden sie weich werden und sich biegen und sich formen zu einer einzigen festen Eisenstange. Dann wird Meine Herrlichkeit die ganze Erde erfüllen“ (»Das wahre Leben in Gott«, Band 3, 26. Oktober 1989). „Auf diese Weise wird Mein Geist euch alle am Ende miteinander vereinigen, jeden einzelnen, und alle werden glauben, dass es der Vater war, der Mich gesandt hatte, alle werden Mich als das Opferlamm anerkennen“ (Band 5, 30. Mai 1993). III. SCHLUSSFOLGERUNGEN Eine Analyse der Dokumente des II. Vatikanischen Konzils und der Schriften von Vassula Ryden gelangt zu dem folgenden Schluss: Es besteht vollkommene Übereinstimmung zwischen den beiden in ihrer Lehre über die Einheit. Der Unterschied im Stil und in den verwendeten Gedanken schliesst jedoch jedwede Hypothese aus, dass Vassula die Dokumente des II. Vatikanischen Konzils benutzt habe. Die Übereinstimmung kann daher nur dadurch erklärt werden, dass sie von derselben Person herrührt, die die Väter des Konzils und Vassula Ryden beeinflusst hat. Man könnte sagen, dass wir hier denselben hauptsächlichen Verfasser der Konzilsdokumente und der Schriften von Vassula sehen. Die Lehre über die Einheit der Kirche, die aus den Schriften von Frau Ryden hervorgeht, ist mit der des II. Vatikanischen Konzils identisch. Daher beweisen die, die ihr eine „panchristliche“ Einheit zur Last legen, gerade dadurch, dass sie nicht allzu vertraut mit ihren Schriften sind. Auch einen moralischen Aspekt gibt es bei den Anschuldigungen gegen die Schriften von Frau Ryden. Jeder, der sie einer Lehre der Einheit beschuldigt, die nicht vereinbar mit der Lehre der Kirche sei, der lügt und verbreitet eine Verleumdung. Wer also Christus treu sein will, soll Gerechtigkeit üben und das Unrecht richtigstellen, das er nicht nur ihr angetan hat, sondern auch dem Werk der Einheit, die doch von Jesus und vom II. Vatikanischen Konzil so sehnlichst gewünscht wird. „Das Heilige Konzil wünscht dringend, dass alles, was die Söhne der Katholischen Kirche ins Werk setzten, in Verbindung mit den Unternehmungen der getrennten Brüder, fortschreitet, ohne den Wegen der Vorsehung irgendein Hindernis in den Weg zu legen und ohne den künftigen Anregungen des Heiligen Geistes vorzugreifen“ (»Unitatis redintegratio«, Abschnitt 24). Dieser Wunsch des Konzils ist gleichzeitig eine Warnung an jene, die durch ihre Gedankenlosigkeit und ihren unklugen Eifer dem Fortschritt zur Einheit Schaden zufügen (vgl. »Unitatis redintegratio«, Abschnitt 24). Pater Dr. Michael Kaszowski Der Author diese Artikels, Pater Kaszowski, hat an der Katholischen Universität Löwen promoviert und in den letzten 20 Jahren dogmatische Theologie am Seminar der Erzdiözese Kattowitz in Polen gelehrt. Er ist Verfasser mehrerer Bücher seelsorglicher Natur sowie einiger katechetischer Arbeiten über Glaubensvertiefung bei Kindern und Jugendlichen. Als Herausgeber der polnischen Ausgabe von Das wahre Leben in Gott kennt er die Botschaften sehr genau. Er ist ein renommierter orthodoxer Theologe, der durchweg versichert, dass keine Spur von Irrtum in Vassulas Schriften zu finden sei. Diese Überzeugung hat er in zwei Vorworten und in einer Verteidigung Vassulas in der polnischen Ausgabe ihrer Botschaften zum Ausdruck gebracht. Sein Artikel über Privatoffenbarungen ist im Band 8 der original-handschriftlichen (englischen) Ausgabe von Das wahre Leben in Gott enthalten wie auch in Band 8 der deutschen Ausgabe. |