Fr. Rene Laurentin
Fr. Rene Laurentin ist wohlbekannt für seine Befürwortung von Medjugorje und für seine Untersuchungen der weit verbreiteten Erscheinungen Unserer Lieben Frau überall in der Welt, der letzten Jahre. Er hat viele entscheidende Arbeiten über das Leben der Kirche, das Zweite Vatikanische Konzil und zur Marianischen Theologie geschrieben. Das Folgende ist zitiert aus seinem Buch 'Wenn Gott Zeichen gibt', eine Antwort auf gegen Vassula gemachte Einwände zitiert, welches 1993 durch Trinitas in den Vereinigten Staaten veröffentlicht wurde und auf Deutsch im Parvis-Verlag, Hauteville - Schweiz erhältlich ist.
Vassula ist einer der ausgewogensten und transparentesten Seher, die ich kenne. Ich bin sogar versucht zu sagen, dass sie auf eine höchst befriedigende Weise normaler, ausgeglichener ist als die meisten anderen. Nichtsdestoweniger hat sie mehr Opposition als irgend jemand Anderer. Weshalb? Ist es deshalb, weil sie Orthodox ist? Eine Frau? Wiederverheiratet? Ist es der Umfang ihres Einflusses, das jemanden Angst machen kann, dass die Früchte ihrer Aktivitäten, Verfolgungen durch den Satan hervorrufen? Es ist schwierig die Rolle eines jeden dieser Faktoren abzuschätzen, wie auch mehrerer anderer.
Vassula ist Orthodox, also häretisch, behaupten die einen! Die Orthodoxen sind durch ein Schisma, nicht durch Häresien von uns getrennt. Sie anerkennen sämtliche vor der Trennung im Jahr 1054 formulierte Dogmen. Es bleiben lediglich die Anerkennung des Papstes und die der Unbefleckten Empfängnis, welch letztere uns sogar aus der östlichen Überlieferung zugeflossen ist, die aber heute von den meisten von ihnen allein wegen der Definition des Dogmas durch den Papst zurückgewiesen wird. In diesen beiden Punkten steht Vassula voll hinter der Katholischen Lehre, und dies bereitet gewissen Orthodoxen Schwierigkeiten. Ein Orthodoxer Theologe, der um ein Vorwort zu ihren Botschaften gebeten worden war, wies das mit der Begründung zurück. "Das ist zu katholisch." Vassulas Ökumenismus ist kein solcher des Minimums, sondern der Integralität.
Eine weitere Anschuldigung: Sie ist eine Frau und spricht von Theologie. Dies wird immer noch nicht von allen akzeptiert. Sie ist griechischen Ursprungs. Sie kommt aus einer anderen Kultur. Das verursacht Misverständnisse für andere.
Sie ist geschieden und wiederverheiratet. Darin scheint eine ernsthaftere Schwierigkeit zu liegen. Sie lebt allerdings heute in kanonisch vollkommen geordneter Ehesituation. Sie hatte sich (1966) mit einem Protestanten verheiratet, zu einer Zeit, als sie religiös nicht praktizierte. Nach ihrer Scheidung (1980) hat sie sich am 13. Juni 1981 wiederverheiratet. Sie hatte dies damals, nach der Konfession ihres Mannes, für eine protestantische Eheschliessung gehalten. Tatsächlich war es aber eine standesamtliche. Als blosse Namenschristin, ohne Kontakt zu ihrer (orthodoxen) Kirche, wusste sie damals noch nicht einmal, dass diese Wiederheirat Schwierigkeiten aufwerfen könnte; als sie sich wegen Ordnung ihrer Ehesituation an ihre Kirche wandte, hatte der erste Priester, den sie deswegen ansprach, noch nicht einmal ein Problem darin gesehen, da es sich um eine Mischehe gehandelt hatte. Sie legte jedoch Wert darauf, nach den Vorschriften der orthodoxen Kirche in wirklich geordneter Ehe zu leben. Da verwies der Priester sie an den für Ehefragen zuständigen Amtsbruder, der nach den im Falle einer zerbrochenen Ehe in dieser Kirche geltenden Vorschriften der "Ökonomie-Regelung" die notwendigen Untersuchungen zur Annullierung der ersten Ehe einleitete. Die kirchliche Trauung wurde dann am 13. Oktober in der griechisch-orthodoxen Kirche von Lausanne vollzogen. Die Zeremonie wurde, wenn auch mit der Diskretion, die sich bei einer Regularisierung nach Entfernung von der Kirche ziemt, so doch mit der ganzen liturgischen Feierlichkeit begangen. Den Ehegatten wurde nämlich der Brautkranz aufgelegt.Ihre Situation ist also kanonisch einwandfrei.
Man könnte sich fragen: Warum hat Christus sie nicht gleich zu Anfang aufgefordert, diese Angelegenheit in Ordnung zu bringen? Weil er sie Schritt für Schritt pädagogisch führt, wie er es seit dem Alten Testament getan hat. Er hat weder Abraham, noch die Patriarchen aufgefordert, die Polygamie aufzugeben: Es war eine Toleranz, die, parallel zu der geistlichen Progression der Offenbarung, etappenweise zurückgenommen wurde. Vassula hat ziemlich schnell die katholischen Lehrgehalte, einschliesslich der Lehre über den Papst, das Heiligste Herz Jesu und das Fegefeuer in sich aufgenommen.
Die Anzeichen, die man aus Vasulas Lebensweise, den Botschaften und deren Früchten entnehmen kann, lassen eine wunderbare Transparenz ausschliesslich auf Christus hin und ihren unbedingten Weg der Liebe erkennen.
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