Am nächsten Tag begaben wir uns zu der glühend heißen antiken Stadt Petra, wo wir nach einer langen Wanderung die Heilige Messe in einer einfachen Kapelle – fast im Freien – mit großer Freude zelebrierten. Hauptzelebrant war Bischof Anil Coutu.
Der Rückweg zum Busparkplatz war für manche anstrengend, besonders dann, wenn sie den Mut zu einem Eselsritt hatten. Einige, die schon einmal hier gewesen waren und sich besser auskannten, ritten auf Pferden.
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Heilige Messe in der byzantinischen Kirche in Petra, Jordanien
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er Imam, das Oberhaupt der Buddhisten und das Oberhaupt der Hindus (von Bangladesh, Anm. d. Übers.) während der Liturgie
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Petra, Jordanien
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Petra, Jordanien
Es ist wahrscheinlich, dass dies das Gebiet war, das der heilige Paulus nach seiner Flucht aus Damaskus aufsuchte. Wie hat es wohl damals ausgesehen?
Am nächsten Tag verließen wir Petra und fuhren zurück nach Amman. Anschließend fuhren wir zum Berg Nebo, von dem aus Moses das Verheißene Land gesehen hatte (Deut 32:48-52) und wo er starb (Deut 34:1-5).
Dort feierten wir die orthodoxe Liturgie. Hauptzelebrant war Pater Hernando Garcia Garcia.
Nach der heiligen Messe gesellten sich unsere Freunde: der Moslem, der Buddhist und der Hindu zu den Bischöfen und Priestern für ein gemeinsames Foto.
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Die Geistlichen mit Vassula nach der Liturgie, Berg Nebo
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Bischof Anil Couto, Segnung von Ikonen nach der Liturgie (links), Kirche auf dem Berg Nebo (rechts)
Was ist die spirituelle Bedeutung dieses Besuches auf dem Berg Nebo? Hat das nicht etwas damit zu tun, dass wir nochmals auf unsere Berufung schauen und auf die Verheißungen des Herrn vertrauen, indem wir erkennen, dass wir anders als Moses dazu berufen sind, in das Verheißene Land der EINHEIT einzuziehen? Der Herr hat uns gerufen, im Glauben auf das zu schauen, was vor uns liegt. Die Prophetien der Heiligen Schrift gehen vor unseren Augen in Erfüllung, und wir müssen in der HOFFNUNG und im VERTRAUEN weitergehen und dem Neuen Moses nachfolgen, JESUS CHRISTUS, dem Weg, der Wahrheit und dem Leben.
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Blick vom Berg Nebo auf das Verheißene Land
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Der Berg Aaron im Nebo-Gebirge
Das Abschieds-Buffet fand abends im Mariott-Hotel in Amman statt. Es ist immer traurig, sich voneinander zu verabschieden, nachdem man so viele herausfordernde und gnadenreiche Tage zusammen verbracht hat. Aber „Auf Wiedersehen“ beinhaltet oft die Hoffnung „auf das nächste Mal“ – in Griechenland vielleicht. Solch ein Abschiedsessen ist auch ein Mahl der Danksagung für alles, was wir durch Gottes Gnade miteinander teilen durften.
Für diejenigen, die übrigblieben – es war eine beträchtliche Anzahl – veranstaltete man eine Besichtigung von Gerasa, oder Jerasch, das fälschlicherweise mit einem Ort in Verbindung gebracht wird, an dem Jesus einen Exorzismus durchführte (Markus 5:1-20, Lukas 8:26-39). Das Matthäus-Evangelium lässt dieses Ereignis in Gadara stattfinden. Das ist der wahrscheinlichere Ort, da es offensichtlich keinen See in der Nähe von Gerasa gibt, und, wie wir wissen, stürzten sich ja die „gadarischen Schweine“ einen Abgrund hinunter in den See (Matt 8:28-34), mit welchem höchstwahrscheinlich der See Genezareth gemeint war. Dennoch war Jerasch aus anderen Gründen bedeutend, und die römischen Ruinen sind einige der besterhaltendsten der Welt, obwohl es wenige Aufzeichnungen aus vorchristlicher Zeit gibt.
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Jerash, Jordanien, mit dem Imam
Die Liturgie des Tages fand in der anglikanischen Kirche von Amman statt. Zelebrant war Bischof Orlando Guerrero. Wir wurden von Mitgliedern dieser Gemeinde sehr warmherzig empfangen. Der pensionierte Reverend Samir Habiby hielt die Predigt. Dies war eine wunderbare und bedeutende Gelegenheit: der Heilige Geist war ganz sicher in unserer Mitte.
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Anglikanischer Gottesdienst
In Dankbarkeit und Hoffnung
Für die große Mehrzahl war die Pilgerreise zu Ende. Nur wenige waren übrig, und sie flogen einen Tag später ab.
Dies war eine schwierige und auch ereignisreiche Pilgerfahrt. Es gab einige herausfordernde Augenblicke und einige bewegende Erlebnisse. Während der Pilgerreise, besonders in den Hotels bei den abendlichen Versammlungen, teilten verschiedene Leute ihre Einsichten in bezug auf die Botschaften mit und sprachen über ihre Hoffnung auf Einheit und Erneuerung.
Manche unter den Sprechern beeindruckten uns durch ihren Mut und ihre Hingabe. Von Zeit zu Zeit war auch Humor zu spüren, und es wurde viel gelacht. Es gab auch ein paar Tränen: Tränen der Freude und Tränen des Schmerzes. Viele von uns werden den bewegenden Heilungsgottesdienst mit der Aussetzung des Allerheiligsten, der von Henri Le May und Pater Raphael geleitet wurde, nicht so schnell vergessen. Fanden Heilungen statt? Wenn Christus da ist, gibt es immer Heilung. Vielleicht werden wir darauf warten müssen, dass uns einige die frohe Nachricht von ihrer Heilung mitteilen, bevor wir wahrhaftig erkennen, wie gesegnet wir an diesem Abend waren.
Einige der wichtigsten Segnungen jeder "Wahres Leben in Gott - Pilgerreise" ist die Anwesenheit und Teilnahme von Vassula. Christus hat sie auserwählt, um unser besonderer Leitstern zu sein. Sie hat uns nicht im Stich gelassen.
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Patriarch Gregorios und Vassula, Jordanien
Von Anfang an war die Mutter Jesu anwesend, und Maria blieb bei uns, ermutigte uns, besonders durch den Rosenkranz, und half uns wie eine Mutter, kindlich zu bleiben, wenn die Reise schwierig wurde.
Der Herr Jesus war natürlich überall: „Wir, uns!“ in den Bussen, in den Speisesälen, in den privaten Gesprächen, bei denen, die lachten und bei denen, die weinten. Vor allem sind wir zu einer liebenden Vertrautheit mit Ihm berufen. Dieser Ruf wurde wiederholt und erneuert auf unserer Pilgerreise im Jahre 2005. Ohne diese Vertrautheit können wir nicht vorankommen, denn ohne Christus gibt es kein Wahres Leben in Gott.
Reverend Father John Abberton |