Syrien
Die Reise zur libanesisch-syrischen Grenze verlief für die meisten von uns ereignislos, aber ein Bus wurde etwa drei Stunden lang auf beiden Seiten aufgehalten. Das war eine Chance, sich in Geduld und Humor zu üben. Trotz der gelegentlichen Angstwelle an Bord brachten es die meisten Reisenden mit Gottes Hilfe fertig, ruhig und in guter Stimmung zu bleiben. Der Verfasser war einer der Pilger dieses Busses. Ein Priester aus den U.S.A. machte später die scherzhafte Bemerkung, dass um ihn herum scheinbar alles schief ging. Sowohl er als auch der Bus erlangten eine Art Berühmtheit, und die Besucher im Bus, einschließlich Vassula, wurden ermahnt, nicht zu lange zu bleiben!
Wir machten in dem ausgezeichneten Hotel Ebla Cham in Damaskus Quartier. Am nächsten Morgen fuhren wir nach Palmyra, wo wir die römischen Ruinen in sengender Hitze besichtigten. Wir hatten geplant, die Göttliche Liturgie in dem eindrucksvollen Amphitheater zu zelebrieren, aber um zu vermeiden, bei lebendigem Leibe gebraten zu werden, zogen wir uns in ein nahe gelegenes Hotel zurück, wo wir auch zu Mittag aßen, und die Liturgie wurde mit großer Hingabe auf dem Podium eines Konferenzsaales gefeiert. Hauptzelebrant war Bischof Jeremias Eliseu Ferens, mit seiner wunderbar klangvollen Stimme! Das war die orthodoxe Liturgie, ohne viele der sonst üblichen begleitenden Zeremonien, aber immer noch herrlich und tief bewegend.
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Bischof und orthodoxe Priester bei der Liturgiefeier auf dem Podium des Hotels
Am nächsten Tag, einem Sonntag, besichtigten wir die Altstadt von Damaskus. Wir begannen bei der Kapelle, ursprünglich ein Haus und dann ein Gefängnis, aus dem der heilige Paulus geflüchtet war, indem er aus einem Fenster in einem Korb herunter gelassen wurde. Wir besichtigten auch die große Omayyaden-Mosche mit ihrem schönen römischen Hof und dem Schrein, in dem sich das Haupt des Hl. Johannes des Täufers befindet. Die Moschee ist ein Ort des Gebetes. Es war interessant zu sehen, wie sich die Menschen in ihren Mauern entspannt und zu Hause fühlen. Das erinnerte uns an die Beschreibung, wie Moses und seine Begleiter in der Gegenwart Gottes auf dem Berg Sinai aßen und tranken (Ex 24:9-11); die Kinder Allahs, die im Hause ihres Vaters daheim sind, erkannten an der Tür Seine Heiligkeit und die Heiligkeit des Ortes an, indem sie, wieder wie Moses, ihre Schuhe auszogen.
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Kapelle und Gefängnis des heiligen Paulus (links), der Schrein des hl. Johannes des Täufers in der großen Moschee (rechts)
Unsere Sonntags-Liturgie im griechisch-katholischen Ritus fand in der melkitischen Kathedrale der Entschlafung Unserer lieben Frau statt, und Hauptzelebrant war Bischof Georges Kahhale. Wieder einmal war das ein sehr bewegendes Ereignis, eine Erfahrung der Einheit. Sicherlich wird dies lange im Gedächtnis der Bischöfe und Priester bleiben, die um den Altar herum versammelt waren. Da die Kathedrale der Muttergottes geweiht ist, wurden wir nochmals daran erinnert, dass wir mit der Mutter Christi reisten, die wie eine begeisterte Mutter war, welche ihren Kleinen einige ihrer Lieblingsorte und einige ihrer Lieblingskinder zeigte.
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Bischöfe und Priester mit Vassula am Eingang der Kirche, nach der Liturgie
Wir besichtigten das Haus des Hananias, das jetzt eine Kapelle ist, wo der heilige Paulus wieder sein Augenlicht erlangte, nachdem er durch das Licht des Auferstandenen Christus geblendet worden war (vgl. Galater 11:11-24 und Apg 9:1-25, 22:4-16, 26: 9-20).
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Schild außen am Hause des Hananias, Syrien
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Inneres der Kirche des Hananias
An diesem Abend schlossen sich uns beim Abendessen zwei Gäste an, Bischof Isidore Battika, der griechisch-melkitische Vikar des Patriarchats in Damaskus, und der syrisch-katholische Bischof, Monsignore Elias Tobbi. Die Ansprache von Bischof Isidore wurde mit begeistertem Beifall bedacht. Er sprach über die wunderbare Zusammenarbeit zwischen der griechisch-orthodoxen und der griechisch-katholischen Gemeinde, die sich dafür entschieden, eine Kirche zu bauen, um beiden Gruppen zu dienen. Das ist die Kirche St. Peter und Paul in Dumar. Er sprach über die Bedeutung Syriens, wobei er sich auf den Besuch des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. bezog.
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Bischof Battika mit Vassula beim Abendessen, Syrien
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Bischof Tobbi mit Vassula beim Abendessen, Syrien
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Die Gemeinde Damaskus spiegelt die ganze Kirchengeschichte wider. In Damaskus haben wir die Griechisch-Orthodoxen und die Griechisch-Katholischen, die Syrisch-Orthodoxen und die Syrisch-Katholischen, die Armenisch-Orthodoxen und die Armenisch-Katholischen, die Maroniten, die Chaldäer, die Protestanten, die Anglikaner und die Römisch-Katholiken. Jede Kirche ist in Syrien vertreten. Syrien ist sehr wichtig. Als Papst Johannes Paul II. nach Syrien kam, nannten wir seinen Besuch: „Syrien, Beginn des Christentums.“ Es ist sehr wichtig... Jesus begann sein Leben unter uns in Jerusalem, aber das Christentum als Kirche fängt erst in Syrien mit Hananias und dem heiligen Paulus an. Sie kennen dieses Ereignis aus der Apostelgeschichte."
Christus ist der Gründer Seiner Kirche, aber es liegt viel Wahrheit in der Idee, dass sich das Christentum, als es auf der ganzen Welt bekannt wurde, ohne die Bekehrung und den Dienst des hl. Paulus sich nicht so weit verbreitet hätte.
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Vassula mit Myrna aus Damaskus, von Unserer lieben Frau von Soufanieh
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