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Vassula erlebt die Passion Jesu

Seit Vassula das Charisma innerer Einsprechungen (Lokutionen) von Gott empfangen hat, hat sie bei verschiedenen Gelegenheiten das Leiden Jesu erlebt.
Die nachfolgenden Berichte zeugen von einem dieser Ereignisse, das Vassula vor einer Konferenz in Omaha, Nebraska im Juni 1993 erlebte.

Am 12. Juni 1993 vor der Konferenz an derer P. Ljudevic Rupcic OFM (Theologe und Exegese-Lehrer in Sarajevo; er hatte den Mut 1983, in Jugoslavien, unter der kommunistischen Regierung "Die Erscheinung Unserer lieben Frau in Medjugorje" zu veröffentlichen, das erste Buch, welches über diese Erscheinungen berichtete) einer der Sprecher war, trafen sich Vassula Ryden, P. Michael O'Carroll, Frau Christine Lynch, Herausgeberin der englischen Ausgabe des WLIG, Herr Pat Callahan von Trinitas, Herausgeber der Handgeschriebenen Ausgabe der Botschaften und Herr John Lynch und P. Rupcic in Vassulas Hotelzimmer um zu besprechen, wie die Botschafen des Wahren Lebens in Gott verbreitet werden können.

Vassulas Erlebnis begann kaum nach Beginn des Treffens. Vassulas eigener Bericht Vassulas eigener Bericht der Geschehnisse ist gefolgt von Berichten folgender Personen Father Michael , Pat Callahan und Chris Lynch. ( Diese Erlebnisberichte wurden für die Veröffentlichung auf Internet zusammengestellt)

Vassulas Bericht:

Vor dem Treffen erhielt Vassula von Jesus diese Botschaft: 11. Juni 1993

In Begleitung von Pater Michael O'Carroll, Pater Ljudevit Rupcic sowie von Pat und Sue Callahan und Christine und John Lynch besuchte ich Omaha in Nebraska/USA. Während Pater O'Carroll, Pat Callahan, Christine und John Lynch gemeinsam berieten, hörte ich ihnen zu. Nach etwa zehn Minuten empfand ich ihre Stimmen als störend, sie wurden mir lästig und quälend und taten meiner Seele weh. Ein Bild drängte sich mir auf: Wie weit die Welt - ich eingeschlossen - von der Heiligkeit entfernt war und wie sehr der Friede fehlte, angefangen von dem Frieden in jeder Seele.

Der Kummer begann mich zu übermannen, und zwar so sehr, daß ich in eine große Todesangst verfiel. Ich beugte mich zu Pater Michael O'Carroll und flüsterte ihm zu, daß ich mich nicht wohlfühlte. Er bat darauf Pat Callahan, sich meiner anzunehmen, während er in sein Hotelzimmer gehen wollte, um ein Dokument zu holen.

Einige Sekunden darauf stieg die Todesnot auf ihren Gipfel, und ich brach in Pats Armen zusammen. Ich fiel vor Schmerzen auf den Boden. Meine Seele empfand ein großes Leiden, und ich weinte bitterlich. Ich war an den Boden genagelt, da Jesus von meinem ganzen Wesen Besitz ergriffen hatte, so daß ich alles, was Er empfindet, empfand, und Er handelte und sprach durch mich. Nach Aussagen der Anwesenden wurde mein Körper immer schwerer und wie Blei, wenn mir selbst das auch nicht bewußt wurde.

Ich empfand, wie die ganze Welt den Leib Christi zernagt. Ich fühlte, wie sehr der Friede in jedem von uns fehlt und wie wir, anstatt zu Christus aufzuschauen, alle sehr damit beschäftigt sind, uns gegenseitig zu zerreißen und Seine Heilige Gegenwart unter uns zu vergessen.

Ich sah, wie sehr die Welt im Irrtum ist, sogar die, welche Christus sehr nahestehen, und wie sehr die Liebe fehlt. Ich empfand, wie sehr der Allerhöchste ignoriert wird, weil wir zu sehr mit dem kleinlichen Hickhack und dem gegenseitigen Übelwollen beschäftigt sind. Ich empfand die Bosheit der Welt und wie sehr die Menschen sich damit vergnügen, sich gegenseitig zu verletzen. Ich spürte, wie sehr das alles Christus geißelt und von neuem kreuzigt. Der Gegensatz zwischen Seiner Heiligen Größe und unseren besudelten Seelen war schlagend. Wie weit sind wir von der Heiligkeit und von der Reinheit entfernt!

Dann sprach Jesus durch meinen Mund. Der Flehruf "Frieden!" wurde viele, viele Male wiederholt, während Sein Leib von unserer Grausamkeit zernagt wurde. Zuweilen kam dieses Wort wie ein Murmeln hervor, und darauf fühlte ich mich gekreuzigt. Die Todesnot der Kreuzigung überkam mich. Ich erinnere mich nicht, wie lange das dauerte. Ich erinnere mich aber, daß mein Körper die Haltung des Gekreuzigten in dem Augenblick Seines Todes einnahm. Mein Körper nahm dann die Haltung des Toten an: der Kopf auf die Brust geneigt, die Schultern gewölbt - sie hatten sich vom Boden abgehoben und blieben sehr lange in dieser Lage. Während dieser ganzen Zeit waren meine Handgelenke an den Boden genagelt.
Darauf fühlte ich, wie wenn jemand meine rechte Hand erhob und ihr die Haltung des byzantinischen Segenskreuzes gab. Ich fühlte, wie wenn jemand mich die Segensgeste machen ließ, offenbar über jede der anwesenden Personen (es gelingt mir nicht, mich im einzelnen daran zu erinnern). Während dieser Segnung fühlte ich mich im Frieden und nicht mehr in Todesnot.

Als dies geschehen war, spürte ich die Todesnot wieder über meine Seele kommen und die Leiden Christi vollständig von mir Besitz ergreifen. Ich erinnere mich, daß ich mich plötzlich von der auf dem Boden ausgestreckten Lage in eine sitzende übergeführt fand, und ich glaube, daß ich dabei leise stöhnte. Dann wurde ich wiederum hintenüber geworfen. Meine Hände falteten sich wie zum Gebet. Dann hörte ich mich weinend, sehr langsam das Vaterunser beten. Jedes Wort, das aus meinem Munde kam, dauerte zwei oder drei Sekunden. Ich hatte bei jedem Wort große Schwierigkeiten, es auszusprechen, und meine Stimme war kaum vernehmbar. Ich erinnere mich, daß ich kurz vor dem Aussprechen der Worte: "sondern erlöse uns von dem Bösen" meinen Körper wie in Stücke zerreißen fühlte, und der Kummer war so tief, daß ich davon zu sterben glaubte.

Unmittelbar nach diesem Gebet verspürte ich eine so große Sehnsucht nach dem Vater und ertappte mich dabei, wie ich ihn suchte. Meine Lippen artikulierten mehrmals: "Abba?", wie um zu sagen: "Wo bist Du?"

Dann ging die Todesnot vorüber, und leise rief ich nach Pat. Ich dachte da, alles wäre vorüber. Er neigte sich über mich und näherte sein Ohr meinen Lippen, denn meine Stimme war kaum zu vernehmen. Ich bat ihn, mich aufzuheben und mich auf einen Stuhl zu setzen, denn ich hatte Pater O'Carroll sagen hören, daß er mich nicht hochzuheben vermochte. Da versuchte Pat zunächst, mich zum Sitzen zu bringen, aber ich konnte sehen, wie er trotz aller keuchenden Anstrengungen es nicht schaffte, mich auch nur einen Zentimeter vom Boden zu heben. Ich begriff, wie schon bei früheren Erfahrungen, daß Christus mich immer noch festhielt. Ich hörte, wie Pat Pater Michael O'Carroll erklärte, Jesus halte mich immer noch fest. Ich muß sie noch zwei- oder dreimal in Abständen gebeten haben, zu versuchen, mich aufzuheben aber es gelang ihnen nicht. Dann versuchte Pater O'Carroll es allein, ohne Erfolg.

Ich mußte darüber lächeln, wie erstaunt sie schienen, mit dem Übernatürlichen konfrontiert zu sein. Dann entschlossen sie sich, noch einmal zu zweit zu versuchen, mich aufzuheben, aber es gelang ihnen wieder nicht. Dann, unmittelbar darauf, setzte ich mich selbst ohne große Mühe auf. Meine Bewegungen waren langsam. Ich hatte keine Stimme mehr. Sie brachten mir Tee. Ich goß etwas Tee in meinen Mund, konnte ihn aber nicht trinken. Ich bemerkte, daß Jesus mich immer noch festhielt, und kurz darauf brach ich wieder zusammen und verfiel in die Haltung des Gekreuzigten.
Ich erlebte die Kreuzigung ein zweites Mal. Am Ende machte ich Pat ein Zeichen mit den Augen, denn ich konnte mich nicht bewegen. Mein Mund war trocken, und meine Lippen fühlten sich wie Pergament an. Ich bat Pat, meine Lippen zu befeuchten. Er tat es, indem er den Zeigefinger in Wasser tauchte und ihn über meine Lippen strich. Er tat es mehrmals, um mir Erleichterung in meinem Durst zu verschaffen.

Ich fühlte wiederum, wie meine Hand erhoben und in die Stellung der byzantinischen Segensgeste gebracht wurde. Als meine Augen auf Pater Ljudevit Rupcic fielen (der inzwischen wieder zu uns gekommen war, s. Pat Callahan's Bericht), wurde meine Hand noch einmal benutzt, um ihn zu segnen.
Dann sprach Jesus durch meinen Mund und verhieß mit diesen Worten:

Sag P. Rupcic, daß die Kroaten am Ende befreit werden.
Alles ist nicht vergebens. All das gereicht zu Meiner Ehre.
Selig die Friedensstifter, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.
Freut euch, denn euer König ist auf dem Weg zu euch. Das Heil ist ganz nahe!

Als alles zuende war, fühlte ich mich wieder vollkommen wohl und behielt keinerlei Nachwehen zurück.

( Am Donnerstag, dem 17. Juni 1993, als ich auf den Philippinen unterwegs war, empfing ich ein Wundmal im rechten Fuss, wo es bis heute verblieben ist.) )

Fr Michael O'Carroll's Bericht:

Das Treffen hatte um 10 Uhr begonnen. Fast unmittelbar darauf wandte Vassula sich mir zu und flüsterte: "Ich fühle mich nicht wohl." Ich verständigte die anderen Personen in der Gewißheit, daß sie sich ihrer annehmen würden, während ich für einige Minuten das Zimmer verlassen mußte. Als ich wiederkam, sah ich, daß Vassula zusammengebrochen war und von Pat Callahan gestützt wurde. Sie lag auf dem Boden ausgestreckt. Ich erkannte die Haltung, die ich bereits bei anderen Gelegenheiten gesehen hatte: den Blick, der nach etwas suchte, das angespannte Gesicht, die in Kreuzform ausgespannten Arme; hin und wieder wand sich der ganze Körper, und sie stieß schwache Angstschreie oder ein Stöhnen aus. Diesesmal weinte sie mehrmals.

Einige von uns weinten. Pat Callahan kniete neben Vassula nieder und schrieb auf, was er hörte. Mehrmals wurde das Wort "Frieden" wiederholt, sodann wurde eine Botschaft für P. Rupcic und eine für die Konferenz gegeben. Als Vassula wieder zu sich zu kommen schien, schlug ich vor, ihr etwas Tee anzubieten. Sie konnte allerdings die Tasse nicht halten, und wir gossen etwas davon auf den Löffel; ich weiß aber nicht, ob sie davon getrunken hat. Sie sagte sodann unverhofft zu Pat Callahan, daß die Passion noch einmal beginnen würde; das geschah auch.

Pat und ich befeuchteten Vassulas Lippen mit Teetropfen oder Wasser, welches sie annahm. In dem Bemühen, Vassula auf ihr Bett zu legen, denn darum hatte sie gebeten, versuchten Pat und ich nacheinander und sodann beide zugleich, sie vom Boden aufzuheben, um sie zu transportieren. Obwohl sie doch von leichter Konstitution ist und normalerweise unschwer hätte getragen werden können, waren alle unsere Versuche in dieser Richtung vergebens. Ich meinte, sie bemerkte das Komische an der Situation, denn sie lächelte, wie um zu sagen: "Versucht es noch einmal."

Pat arbeitet im Baugewerbe und ist gewöhnt, schwere Lasten zu heben; auch ihm gelang es jedoch nicht, Vassula auch nur zu bewegen. Er dachte, dass Unser Retter in ihrem Körper so schwer durch die Sünden der Welt wurde.
Als die Passion vorüber war, setzte Vassula sich von selbst ohne jede Mühe am Boden auf und nahm dann einen Stuhl ein. Pat schätzte die Dauer des Ereignisses auf über drei Stunden. Wir redeten ihr zu, eine kleine Speise einzunehmen. Um sechzehn Uhr war sie bereit, ihren einstündigen Vortrag zu halten, nachdem Pat und ich, wie gesagt, die Zuhörer von dem Vorgefallenen unterrichtet hatten.

Pat Callahan's Bericht:

Wir waren in Vassulas Zimmer versammelt, um über unser Vorgehen in der Veröffentlichung der Botschaften von "True Life in God" zu beraten. Gleich zu Beginn unserer Zusammenkunft sagte Vassula uns, daß sie sich nicht wohlfühle. Pater O'Carroll mußte im selben Augenblick in sein Zimmer zurückkehren, um einige Unterlagen zu holen. Vassula schaute mich an und bat mich, bei ihr zu bleiben. Sie sagte: "Pat, kannst du neben mir bleiben, ich fühle mich nicht wohl." Dann neigte sie sich vornüber, als ob sie ohnmächtig würde. Ich rückte an ihre Seite, um ihr beizustehen. Sie brach zusammen und fiel nach vorn. Ich konnte gerade verhindern, daß sie stürzte und streckte sie auf dem Boden aus. Sie zeigte deutliche Zeichen von Leiden.

Als wir uns dort neben ihr befanden, begann sie leise zu stöhnen und zu weinen. Ihr Leiden wurde schlimmer, und die große Not, von der sie erfaßt war, wurde ganz deutlich. Es war so, als ob sie eine große Pein weder unterdrücken, noch zurückhalten könnte. Ihr Körper wand sich in Todesnot. Ich könnte nicht sagen, wie lange das anhielt.

Unter Schmerzen begann sie sich von einer Seite auf die andere zu werfen; ihre Bewegungen wurden immer heftiger, so als ob etwas sie marterte, dem sie zu entweichen suchte. Dann wurden ihre Arme plötzlich nach rückwärts geworfen, als ob sie ans Kreuz genagelt wären. Während ihre Hände und Arme am Boden verhaftet blieben, wurden ihr Kopf und ihr Körper unter großen Schmerzen vor- und zurückgeworfen. Ihr Körper hob sich von den Hüften an etwa 20 cm vom Boden ab, und ihr Kopf neigte sich zur linken Schulter hin. Sie blieb in dieser Lage emporgehoben, während ihre Hände wie an den Boden genagelt verblieben. Ihre Füße waren wie aneinandergeklebt, das linke Knie leicht angewinkelt und auch ihr rechtes Knie angewinkelt und leicht erhoben.

Wir wurden wie auf eine unglaubliche Weise Zeugen dessen, was unserer Meinung nach alle Anzeichen des Passionsleidens Christi trug. Mit dem vom Boden abgehobenen Oberkörper war der Anblick, der sich mir bot, derjenige eines Gekreuzigten. Ihr Stöhnen und ihre Todesnotschreie wurden häufig von dem Wort "Frieden... Frieden... Frieden..." unterbrochen, das sie viele Male wiederholte. Ich wüßte nicht zu sagen, wie lange das dauerte; ihr Körper verhielt dann reglos, und sie verblieb so, wie ich beschrieb, erhoben, vom Boden gelöst.

Später sank ihr Körper auf den Boden zurück, und sie hob die Hände. Ihre Augen öffneten sich, und ihr Gesicht zeigte ein Strahlen, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Sie rief ganz leise und mit erhobenen Händen "Abba!". Ihre Lippen bewegten sich wie beim Sprechen, ich verstand jedoch nichts. Sie wurde wieder bewegungslos, aber ich konnte sehen, daß sie immer noch litt. In einem bestimmten Moment neigte sich ihr Kopf nach links vornüber und verhielt dort, als ob sie tot wäre.

Sie sagte mit kaum vernehmlicher Stimme: "Mich dürstet". Pater O'Carroll brachte ein Glas Wasser herbei, aber sie konnte es nicht trinken. Ich kniete hinter ihrer rechten Schulter. Sie ruhte da mit ausgebreiteten Armen und schien ein bißchen weniger zu leiden. Dann hob sie die Hand in einer Segensgeste, die Finger in der Stellung, in der Jesus oft in dieser Segensgeste dargestellt ist. Sie begann dann einen jeden von uns ganz langsam zu segnen. In einer großen Todesnot und ganz entschieden richtete sie ihre Hand beim Segnen auf jeden von uns, ohne jedoch irgendeinen anzuschauen. So tat sie es für uns alle, P. O'Carroll, John Lynch, Christine Lynch und mich selbst. Ich hatte die Gewißheit, daß es Jesus selbst war, der uns vom Kreuz herab segnete. Sie wurde dann wieder bewegungslos, kreuzte die Arme und legte sie über ihre Taille. So verblieb sie ganz ruhig mit geöffneten Augen. In dem Augenblick mußte jemand aus dem Zimmer gehen.

Ich rückte nun näher und kniete mich rechts von Vassulas Füßen nieder. Einen Augenblick lang blieb sie ruhig ausgestreckt, bis sie langsam den Kopf wandte und mich anschaute, wie, um mir etwas zu sagen. Ich neigte mich zu ihr, um ihr zuzuhören. Sie bat mich, ihr beim Aufsetzen zu helfen. Es schien, daß ihre Leiden beendet wären. Ich schob eine Hand unter ihre linke Schulter und die andere unter ihre rechte, um sie aufzuheben, bemerkte aber, daß ich sie absolut nicht bewegen konnte. Es war ein sehr seltsames Gefühl: nicht so, als ob ich einen schweren toten Gegenstand heben wollte - da ich im Bauwesen arbeite, bin ich das gewöhnt -; es war, als ob ich versuchte, gegen eine lebendige Kraft anzugehen. Vassula schaute mir in die Augen; sie verstand, daß ich sie nicht heben und daß sie mir nicht helfen konnte. Da erschien ein kleines, wie amüsiertes Lächeln auf ihrem Gesicht; ich kniete wieder nieder. Ich hatte in dem Moment die Bedeutung dieses Lächelns nicht begriffen.

Noch einmal kauerte ich mich zu ihren Füßen nieder. Immer wieder bat sie mich ganz leise und kaum vernehmbar, ihr beim Aufsetzen zu helfen. Ich versuchte es jedesmal ohne Erfolg, und jedesmal kam einen Augenblick lang das leichte Lächeln auf ihr Gesicht. Ich fragte mich, was es bedeuten könnte. Es war, als ob der Herr mir sagte: "Wie wenig vermagst du ohne Meine Hilfe; noch nicht einmal einer so leichten Person kannst du zum Sitzen verhelfen." Es war auch eine Bestätigung, als ob der Herr mich verstehen lassen wollte: "Es ist gut; du kannst nicht alles tun, weil Ich es bin, der alles in Seiner Hand hält. Ruhe aus und habe Frieden."

P. O'Carroll kam wieder und setzte sich zu uns. Da bat Vassula noch einmal, ihr beim Aufsetzen zu helfen. Selbst, als wir zu zweit versuchten, ihr zu helfen, konnten wir sie nicht bewegen. Und wiederum war es ein ganz anderes Gefühl als dasjenige, einen schweren Gegenstand zu heben. Es war sehr wohl so, als ob wir uns einer lebendigen Kraft entgegenstemmen wollten. Kurz nachdem P. O'Carroll und ich versucht hatten, sie zu heben, stützte Vassula sich auf den Ellbogen und setzte sich von selbst auf. Es war, als ob der Herr uns gemahnte: "Alles kommt zu Meiner Zeit. Wenn ihr nicht Meine Hilfe, Meine Unterstützung erhaltet, vermögt ihr nur sehr wenig zu vollbringen."

Als nun Vassula am Boden saß, erschien sie sehr, sehr schwach. Wir zogen ihr einen Stuhl heran, und P. O'Carroll bot ihr eine Tasse Tee an - er sagte mir, sie würde manchmal nach solchen Heimsuchungen etwas Tee annehmen. Wir halfen ihr dann, sich auf dem Stuhl an den Tisch zu setzen. Sie hielt sich dort ganz still und zusammengesunken. Nachdem wir den Tee bestellt hatten, hatte ich auf meine Uhr geschaut; es war ungefähr ein Viertel nach zwölf. Als der Tee kam, boten wir ihn ihr an, aber sie konnte die Tasse nicht halten. Wir reichten ihr ein wenig Tee auf einem Löffel, sie nahm ihn aber nicht; sie schien äußerst schwach. Da er meinte, die Leidensprüfung sei zuende, ging P. O'Carroll in sein Zimmer zurück. Ich glaube, auch John war gegangen.

Ich versuchte wiederum, Vassula behilflich zu sein, ihren Tee zu trinken, da schaute sie mich an und sagte: "Pat, ich glaube, es ist nicht vorüber". Und sogleich brach sie wiederum vornüber zusammen und wäre fast vom Stuhl gestürzt. Ich fing sie noch einmal gerade auf und legte sie auf den Boden. Noch einmal machte sie die gleichen Prüfungen wie das erste Mal durch, wenn auch nicht ganz so lange und nicht so schwer. Sie begann zu stöhnen und Klagelaute auszustoßen und bitterlich zu weinen. Wiederum wurde sie in großer Todesnot und unter großen Qualen auf das Kreuz gespannt. Einen Augenblick später schaute sie mich an. Ich verstand, daß sie etwas wollte. Sie flüsterte ganz leise: "Mich dürstet".

Ich dachte an P. O'Carroll's erfolglose erste Versuche, ihr mit einem Glas zu trinken zu geben. Dann kam mir die Erinnerung, daß wir, als wir kranke Verwandte zu pflegen hatten, ihnen die Lippen mit einem Baumwolltüchlein befeuchtet hatten. Da ich kein Tuch hatte, befeuchtete ich mit meinem Finger ihre Lippen - die Lippen des Herrn. Und als ich dort still kniete, kamen mir folgende Worte einer Botschaft in den Sinn: "Meine Lippen sind aus Mangel an Liebe verdorrt." Ich war ganz einfach vom Schmerz zermalmt. Das erste, was ich dachte, war, wie wenig Liebe wir unserem Herrgott schenken. Ich dachte auch daran, wie wenig Liebe ich meinem Herrgott schenke, und wie groß dagegen Seine Liebe und Güte zu mir und zu jedem von uns sind. Mir wurde bewußt, welch tiefes - und doch so schlichtes - Geschenk Er mir machte, mir zu erlauben, Seine verdorrten Lippen als Akt der Liebe und Freundlichkeit zu befeuchten. Er ließ mich verstehen, wie wichtig Ihm das war.

Als ich aufschaute, bemerkte ich, daß Vassula mich ansah, wie um mir etwas zu sagen. Ich neigte mich zu ihr. Da gab sie mir eine Botschaft für P. Rupcic. Ganz leise und ganz langsam sagte sie: "Sag P. Rupcic, daß die Kroaten am Ende befreit werden." Da sie noch weiter sprach, griff ich nach einem Stück Papier, um es aufzuschreiben. Sie fuhr fort: "Alles ist nicht vergebens, all das gereicht zu Meiner Ehre". Sie hatte zuerst sehr leise und sehr langsam gesprochen, aber nach und nach sprach sie schneller. Ich kam bald nicht mehr mit. Als ich die vierte Botschaft: "Selig die Friedensstifter..." niederschrieb, verlor ich den Anschluß, aber nach meiner Erinnerung war es "… denn sie werden Gott schauen." Die fünfte Botschaft lautete: "Selig, die reinen Herzens sind, denn auch sie werden Gott schauen." Dann kam die sechste Botschaft: "Selig sind..." (ich konnte das Nachfolgende nicht notieren), schließlich aber die Schlußbotschaft, die lautete: "Freut euch, denn euer König ist auf dem Weg zu euch. Das Heil ist ganz nahe!" Man konnte sehen, daß Vassula beim Sprechen unter großen Schmerzen stand. Ich lag immer noch auf den Knien.

Als ich P. O'Carroll diese Botschaften übergab, wurde an die Tür geklopft. P. O'Carroll ging öffnen; es war P. Rupcic. Sie sprachen einige Minuten auf dem Flur miteinander, während ich noch immer neben Vassula kniete. Sie sagte: "Sag P. Rupcic, er möchte hereinkommen." Sie bat mich, ihm die Botschaft vorzulesen: "Sag P. Rupcic, daß die Kroaten am Ende befreit werden." Er stand rechts von Vassula in einer Ecke. Sie schaute geradeaus.

Da verwandelte sich ihr Gesicht; es wurde strahlend, ekstatisch, von wundervollem Aussehen, in einer Mischung von Freude und Leiden, wie verklärt; ihre Augen waren weit geöffnet, und sie schaute geradeaus. Gleich, nachdem ich P. Rupcic die Botschaft vorgelesen hatte, erhob sie die Hand in seine Richtung und segnete ihn - Jesus segnete ihn - wie sie es zuvor für uns getan hatte, ganz langsam und entschieden, und immer den Blick geradeaus gerichtet, und nicht auf P. Rupcic.

Bald darauf verließ P. Rupcic das Zimmer und nahm die Zettel, auf die ich die Botschaften geschrieben hatte, mit. Er kam wieder, um sie mir zurückzugeben und behielt nur die für ihn bestimmte.

Vassulas Heimsuchung dauerte an; sie trug alle Anzeichen eines großen Leidens und einer großen Todesnot; zuerst waren ihre Arme wie ein Kreuz ausgespannt, dann auf ihrer Brust gekreuzt, und ihr Blick ging ins Weite, mit jenem veränderten Ausdruck, jenem wundervollen, beinah strahlenden Ausdruck in einer Art Mischung aus tiefem Frieden, Freude und dennoch einem offensichtlichen Leiden. Ich stand neben ihrer rechten Schulter. P. O'Carroll suchte ihr wiederum etwas Erleichterung zu verschaffen. Ich hörte Vassula noch einmal sagen: "Mich dürstet". Da brachte P. O'Carroll etwas Wasser herbei und benetzte sachte, ganz liebevoll, ihre Lippen - die Lippen Jesu - mit seiner Fingerspitze. Das schien ihr mehr Frieden zu geben.

Wieder verließ P. O'Carroll das Zimmer. Ich kniete mich still zu Vassulas Füßen, um zu beten. Das hatte ich eine Weile getan, während sie ihre Passion erlitt. Da bewegte sie sich, schaute mich an und sagte: "Mich dürstet". Tieftraurig befeuchtete ich von neuem ihre Lippen mit meinem Finger - die Lippen Jesu. Mein Herz wurde von dem Bewußtsein, daß es Jesu Wunsch war, ein wenig Liebe zu empfangen, überwältigt. Es war eine unermeßliche Freude, Ihm auf diese Weise dienen zu können.

Ein Weilchen darauf begann Vassula sich zu bewegen, als ob sie sich aufsetzen wollte. Ich rückte herum, damit sie sich an meinem Arm festhalten könne; das tat sie auch. Als sie aufsaß, war sie immer noch so schwach, daß sie sich auf mich stützen mußte. So hielt ich sie einen Augenblick lang. Ich war immer noch so von der Realität der Leiden Jesu wegen meiner Sünden durchdrungen, daß ich die Vorstellung bekam, nun Unseren Herrn nach der Kreuzigung in meinen Armen zu halten. Ich kam mir vor, als ob die Jungfrau Maria mich etwas von ihrem ungeheuren Leid und ihrer großen Zärtlichkeit für ihren Sohn verkosten ließ. Einen kurzen Augenblick lang war es, als ob ich Maria mit ihrem Sohn im Arm wäre. Ich finde keine andere Ausdrucksweise dafür.

Vassula kam nach und nach zu sich, und ich half ihr, sich auf einen Stuhl am Tisch zu setzen. Ich fragte sie, ob sie noch einmal versuchen wolle, etwas Tee zu trinken. Das nahm sie an, und ich bediente sie; sie war jedoch so schwach, daß sie die Tasse nicht halten konnte. Ich reichte ihr mit einem Löffel etwas Tee, von dem sie diesmal etwas zu sich nahm. Langsam schien sie wieder zu sich zu kommen.

Noch einmal schaute ich auf meine Uhr, es war etwa ein Viertel vor zwei. P. O'Carroll kam wieder zurück und setzte sich auf den Bettrand. Vassula kam nun langsam wieder zu Kräften. Sie schien sehr müde. Sie trank ihren Tee und sagte, daß es ihr nun wieder gut gehe. P. O'Carroll fragte sie, ob sie, bevor wir zu den Vorträgen gehen würden, etwas essen wolle. Sein eigener Vortrag war für fünfzehn Uhr angesetzt. Da meinte sie, sie habe noch Zeit, etwas Suppe zu essen.

Bevor wir das Zimmer verließen, umarmte Vassula P. O'Carroll sanft. Wir gingen dann zum Restaurant. Dort zeigte ich Vassula den Zettel, auf den ich die Botschaft geschrieben hatte. Sie brachte einige Korrekturen an und ergänzte das Unvollständige: "Selig die Friedensstifter, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden" und "selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich". Wir machten dann noch einige Schritte, bevor P. O'Carroll zu seinem Vortrag ging.

Zwischen ihrer Heimsuchung durch die Passion und ihrem eigenen Vortrag hatte Vassula keine Zeit gehabt, sich auszuruhen. Es grenzt an Wunder, daß sie sich so schnell wieder hat kräftigen können. Nach dem kleinen Imbiß begleitete ihr Gastgeber sie zu dem Konferenzsaal, wo sie von 16 bis 17 Uhr von den Botschaften Jesu sprach.

Chris Lynch's Bericht:

Am Samstag, dem 12. Juni 1993, war ich an meinem Bücherstand im Omaha Conference Center beschäftigt, als ich zwanzig Minuten vor zehn Uhr eine Nachricht übermittelt bekam, ich solle zu einer kleinen Besprechung in Vassulas Zimmer im Red Lion Hotel kommen.
Vassula, P. O'Carroll, John Lynch, Pat Callahan und ich wollten über die drei soeben von mir herausgegebenen Bücher und ihren Vertrieb sprechen. Nach vielleicht zwanzig Minuten sah ich, wie Vassula P. O'Carroll etwas zuflüsterte. P. O'Carroll erhob sich und sagte uns, daß Vassula sich nicht wohlfühle und daß es wohl besser sei, die Unterhaltung in einem anderen Zimmer fortzuführen, damit sie sich ausruhen könne. John und ich standen auf, und P. O'Carroll ging zur Tür. Pat Callahan ging auf Vassula zu, die ihren Kopf auf seine Schulter legte, so, als ob sie sich sehr schwach fühlte.

Darauf geschah etwas sehr Merkwürdiges. Eine Sekunde zuvor war die Szene noch wie oben beschrieben, aber plötzlich lag Vassula mitten im Zimmer ausgestreckt auf dem Boden, einen Meter von der Stelle entfernt, wo sie neben Pat gesessen hatte. Obwohl ich sie in dem Moment angeschaut hatte, habe ich nicht bemerkt, wie sie zusammengebrochen war. Mir schien es so, als ob sie plötzlich auf dem Boden gelegen hätte und ihre Augen zur Decke schauten. Ihre Arme lagen längs des Körpers, und die Beine fest aneinander.
Ich glaube, wir bemerkten alle, daß sich etwas Ungewöhnliches abspielte, denn keiner von uns bewegte sich oder kam ihr zu Hilfe. Wir standen ganz einfach nur da. Einen kleinen Augenblick später kniete Pat sich neben ihr auf den Boden. Die neunzig Minuten, die dann folgten, waren für mich zugleich ungewöhnlich und sehr seltsam und dennoch außerordentlich wunderbar. Die Zeit stand buchstäblich still. Wir alle sahen auf dem Boden des Zimmers die schmale Silhouette mit den langen blonden Haaren langsam die Haltung Christi am Kreuz annehmen. Ihre Arme hoben sich langsam nach hinten, bis sie ungefähr einen Winkel von 45° bildeten, die beiden Knie aneinander verhaftet und leicht gebeugt. Einen Augenblick darauf hoben sich ihre Schultern und ihr Kopf in einer ganz irrealen Stellung buchstäblich in die Höhe, während ihre Hände und Handgelenke fest auf dem Boden blieben; dann "fiel" ihr Kopf gegen ihre linke Schulter, genau wie man es auf den Bildern des gekreuzigten Christus sieht, wo der Körper Christi mit seinem ganzen Gewicht nach unten hängt und sein Haupt über seine Schulter nach vorn fällt.

Man konnte leises Stöhnen hören. Einen Augenblick blieb sie in dieser Lage. Waren es dreißig Sekunden oder drei Minuten, ich weiß es nicht; wir waren außerhalb von Zeit und Raum. Nach einer nicht bestimmbaren Weile fielen ihre Schultern und ihr Kopf auf den Boden zurück. Dies hat sich in den folgenden drei Stunden mehrmals wiederholt.

In den Augenblicken einer Ruhe zwischen den "gekreuzigten" Körperhaltungen bot P. O'Carroll ihr zuerst etwas zu trinken an, das sie jedoch nicht annahm. Ein zweites Mal versuchte er, ihr einen Schluck kaltes Wasser zu reichen; sie war aber nicht fähig, den Kopf zu heben. Nach dem dritten Mal versuchte sie zu sprechen, und dann kamen ganz langsam und mühevoll, so als ob ihr Mund ganz trocken und schmerzerfüllt wäre, die Worte "Frieden, Frieden, Frieden" wohl fünfmal stokkend über ihre Lippen.
Ich weinte immerzu zu dieser Zeit, meiner eigenen Sündhaftigkeit sehr wohl bewusst, in vollkommenem Bewusstsein, was geschah.

In dem Augenblick wurde mir zweierlei ganz klar: daß dies Jesus Selbst war, der Sich auf Seinem Kreuz zeigte, und daß Er wollte, daß wir vier hier Anwesenden Seine Friedensträger sein und daß wir Ihn vom Kreuz abnehmen sollten. Ich weinte mehrmals und wurde mir meiner eigenen Sünden bewußt; ich wurde bei dem, was da geschah, von großer Furcht ergriffen, da Unser Herr und Gott auf eine so tiefe Weise auf unser Gebet und Flehen antwortete.

Er hat uns Seinen Frieden gegeben, P. O'Carroll, John, Pat und mir. Mittags hatte ich das Zimmer verlassen müssen, um zu meinem Bücherstand über Vassula ins Konferenz-Zentrum zurückzugehen. Beim Gehen warf ich einen letzten Blick auf dieses Bild der drei Personen, die um diese kleine, bewegungslos daliegende Silhouette herumstanden: die Kreuzigung, die sich vor unseren Augen abgespielt hatte. Mir fiel es schwer fortzugehen; mein Herz war bei unserem göttlichen Herrn, und ich empfand eine tiefe Trauer, Ihn wegen unserer Sünden so verwundet und in solchen Leiden zu sehen.

Er hat uns Seinen Frieden gegeben, P. O'Carroll, John, Pat und mir. Mittags hatte ich das Zimmer verlassen müssen, um zu meinem Bücherstand über Vassula ins Konferenz-Zentrum zurückzugehen. Beim Gehen warf ich einen letzten Blick auf dieses Bild der drei Personen, die um diese kleine, bewegungslos daliegende Silhouette herumstanden: die Kreuzigung, die sich vor unseren Augen abgespielt hatte. Mir fiel es schwer fortzugehen; mein Herz war bei unserem göttlichen Herrn, und ich empfand eine tiefe Trauer, Ihn wegen unserer Sünden so verwundet und in solchen Leiden zu sehen.

 
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