Das Nahen Meines Engels (Fortsetzung)
Der Priester verdammt die Botschaften
Ich war regelmäßig ins Seminar gegangen, um den Priester zu sprechen. Eines Tages fragte er mich, ob er das Phänomen, während ich mit dem Himmel Umgang pflege, beobachten könne, und als die Kommunikation dann einsetzte, kam er zu mir herüber und berührte meine Hand, um zu sehen, ob er mich damit stoppen könne. Er fühlte sogleich eine Art feines Kribbeln wie von einem fein vibrierenden Strom seinen Arm durchdringen. Mir sagte er nichts darüber, doch später, nachdem dieses elektrische Gefühl noch den ganzen Nachmittag hindurch bei ihm anhielt, ging er zu einem anderen Priester im Seminar und erzählte ihm sein Erlebnis. Der andere Priester wußte von mir. Als er ihm von dem Ereignis erzählte, klassifizierte es dieser als eher diabolischen denn göttlichen Ursprungs und bat ihn, mich zu ihm zu bringen.
Er besprengte sein Zimmer mit Weihwasser, den Stuhl, auf dem ich sitzen sollte, das Pult, das Schreibpapier und den Bleistift, den er mich benützen lassen wollte. Ich ging hin, und er bat mich, ich solle das herbeirufen „was immer es sei“, mit dem ich kommuniziere, und dann solle ich schreiben: „Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.“ Ich betete und bat Gott, dies für mich zu schreiben. Und Er tat es, doch mit solcher Kraft, daß der Bleistift zerbrach und ich es mit einer Feder fertigschreiben mußte. Der Priester war wütend und auch erschreckt. Er fing an, mir alles mögliche über Satanismus zu erzählen, über das Böse, die Magie und taubstumme Geister, und daß der Geist, mit dem ich kommuniziere, nicht göttlich sei, sondern ein taubstummer Geist. Er setzte mir einen Schrecken in den Kopf. Als ich aufstand, um zu gehen, sagte er, ich solle nicht mehr ins Seminar und in die Kirche kommen, außer ich höre auf zu schreiben, wenigstens eine Zeitlang. Auch solle ich den anderen Priester in Ruhe lassen. Er gab mir drei Gebete, die ich täglich beten solle (das Gebet zum heiligen Erzengel Michael, das Memorare des heiligen Bernhard und eine Novene zum heiligsten Herzen Jesu). Er gab mir auch einen Rosenkranz in die Hand.
Niedergeschmettert ging ich zu dem ersten Priester, der wenigstens etwas sanfter war, und sagte ihm, was geschehen war. Ich sagte, daß er nicht wolle, daß ich ihn besuche und ich diese Besuche einstellen solle. Er schaute zu Boden, ließ den Kopf nach einer Seite hängen und sagte nichts mehr. Damit wußte ich, daß er zustimmte. Ich sah deutlich und verstand auch, daß ich ihm durch das Einstellen meiner Besuche zugleich ein riesiges Kreuz abnehme. Ich wußte, ich war eine Persona non grata. So stand ich auf und schrie ihn an: „Nie mehr seht ihr mich hier in eurem Hause, solange ich mich nicht willkommen geheißen fühle!“ Und so ging ich und dachte, daß es wohl das Beste sei, mich dem katholischen Bereich künftig fernzuhalten.
Ich ging nach Hause und weinte mich aus. Mein Engel kam mich trösten, streichelte meine Stirn. Ich lamentierte zu Gott: „Ganz verwirrt bin ich, und meine Seele ist betrübt, mehr als man sich vorstellen kann. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Du sagst, Du seist es, und mein Herz fühlt und weiß es, daß Du es bist, doch er sagt, es sei der Teufel. Wenn Du es bist, dann will ich, daß dieser Priester es sagt und eines Tages bestätigt, daß diese meine Kommunikationen göttlich sind, und ich werde glauben! – Gott sagte einfach: „Ich werde ihn beugen …“
Der Engel war sehr zärtlich zu mir. Er verband meine geistigen Wunden sehr sanft. Ich betete jeden Tag die Gebete, die der Priester mir aufgegeben hatte, und tat genau das, was er mich zu tun gebeten hatte. Ich hörte auf, das Charisma zu betätigen, das Gott mir gegeben hatte, und ich vermied es zu schreiben.
Da ich in einem mohammedanischen Land lebte, kaufte ich einen Koran, um diesen zu studieren und mit unserer heiligen Bibel zu vergleichen. Als ich mir eines Tages etwas notierte, nahte sich zu meiner Überraschung unser himmlischer Vater. Seine bloße Gegenwart erfüllte mich mit einer unaussprechlichen Freude, und Er sagte zu mir: „Ich, Gott, liebe dich, Tochter, denke immer daran. Jahwe ist Mein Name.“
Und während ich den Bleistift hielt, benützte Er meine Hand, um es auf mein Notizpapier niederzuschreiben. Ein wenig später kam Er nahe zu mir hernieder, und wieder kam Er und sagte, indem er meine Hand benützte: „Ich, Gott, liebe dich. Vassula, erinnere dich immer daran. Ich bin es, der dich führt. Jahwe ist Mein Name!“ Das berührte mich so sehr, daß ich in Tränen ausbrach. Ich war wie eine Gefangene, der es verboten war, zu meinem Vater zu sprechen, verboten, irgendeinen Austausch mit dem Himmel zu haben, verboten, das Charisma zu gebrauchen, das Gott selbst mir gegeben hatte, und der es auch verboten war, mich auf diesem Wege meinem Vater im Himmel zu nahen. Bei all diesen Verboten, wer kommt mich im „Gefängnis“ besuchen? Der Eine, der mich am meisten liebt! Der allerzärtlichste Vater, der Eine, der das ganze Universum in Seiner Hand hält, Er kommt, mir Seine Zuneigung und Liebe zu bekunden.
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